Teherans Erzbischof: „Ahmadinedschads Kairo-Besuch kann Frieden fördern“
Dass der Besuch des
iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinedschad in Ägypten sich positiv auf Stabilität
und Sicherheit im Nahen Osten auswirken könnte, hofft der Erzbischof von Teheran und
Vorsitzende der iranischen Bischofskonferenz. Ramzi Garmou kam anlässlich der Synode
der chaldäischen Kirche nach Rom. Mit Ahmadinedschad besucht erstmals seit über 30
Jahren ein iranischer Staatschef Ägypten. Der iranische Präsident traf am Dienstag
in Kairo ein. Erzbischof Garmou kommentierte die Visite im Interview mit Radio Vatikan:
„Ich
hoffe, dass diese Reise nützlich sein wird, um den Frieden in der gesamten Region
zu fördern. Die beiden Länder Ägypten und Iran sind sehr wichtige Staaten in dieser
Region. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich um die bevölkerungsreichsten Länder
dort handelt. Hoffen und beten wir dafür, dass dieses Treffen Früchte des Friedens
für den gesamten Nahen Osten bringen wird, eine Region, die von Gewalt gekennzeichnet
ist.“
Ahmadinedschad besuchte u.a. auch die Kairoer Al-Azhar-Universität.
Der Großimam der Universität, Ahmed al-Tajjeb, forderte in seiner Botschaft an den
iranischen Präsidenten die Muslime der ganzen Welt auf, die zahlreichen Probleme in
ihren Ländern „geeint“ zu lösen. Ägypten ist mehrheitlich sunnitisch, während Iran
ein schiitisch geprägtes Land ist. Erzbischof Garmou:
„Wir dürfen aber
nicht die Christen im Nahen Osten vergessen. Ich bitte deshalb um das Gebet für sie.
Trotz Leid und Verfolgungen hoffen wir, dass die Christen im Nahen Osten standhalten.
Sie erleben diese leidvollen Prüfungen im Glauben und geben so ein starkes Zeugnis
auch gegenüber allen anderen Christen auf der Welt. Die Gläubigen im Nahen Osten wollen
aber auch Brückenbauer des Friedens mit ihren muslimischen Mitbrüdern sein, in einem
Kontext, in dem die Christen in der Minderheit sind.“
Iran und Ägypten
unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Teheran hatte sie aus Protest gegen
den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel 1979 abgebrochen.