Zur 900-Jahr-Feier der Bulle „Piae postulatio voluntatis“ von Papst Paschalis II.
kommen vom 7. bis 10. Februar rund 4.000 Malteser aus der ganzen Welt in Rom zusammen.
Aus Deutschland werden 160 Teilnehmer dabei sein, wenn diese päpstliche Urkunde aus
dem Jahr 1113 mit Vorträgen und feierlichen Gottesdiensten gewürdigt wird. Höhepunkt
wird die Begegnung der Malteser mit Papst Benedikt XVI. am Samstag, dem 9. Februar,
vormittags im Petersdom sein. Italienische Kaufleute hatten um die Mitte des 11. Jahrhunderts
in Jerusalem eine Hospitalbruderschaft gegründet, um Pilgern aus ihrer Heimat und
dann auch aus anderen Ländern Schutz und Hilfe in der heiligen Stadt des Christentums
zu geben. Aus der Bruderschaft wurde damals im Laufe eines halben Jahrhunderts ein
Orden der katholischen Kirche – und ist es bis heute. Heutiger Sitz der Ordensleitung
ist Rom. Mit der Urkunde erteilte Papst Paschalis II. Privilegien wie die Befreiung
von der Zehntpflicht. Außerdem unterstellte er die ersten europäischen Niederlassungen
dem Leiter des Jerusalemer Hospitals dem als Gründer des Ordens verehrten Meister
Gerhard, der wahrscheinlich normannischer Herkunft war. Die Befreiung von den Abgaben
der europäischen Besitzungen in Italien und Südfrankreich gegenüber den jeweiligen
Bistümern war der Grundpfeiler für die bis heute andauernde kirchliche Sonderstellung
der Hospitalritter.
Durch seinen Beginn im 11. Jahrhundert und die von Anfang
an internationale Mitgliedschaft und Aufgabenstellung des Ordens ist der Malteserorden
zugleich der älteste Krankenpflegeorden wie auch der erste zentralistisch aufgebaute
Orden der Kirche. Aus Deutschland nehmen 160 Malteser an den Jubiläumsfeierlichkeiten
teil, darunter die Leitung der Deutschen Assoziation des Malteserordens sowie die
Führungspersönlichkeiten seiner Werke in der Bundesrepublik.