Die Gesundheitsministerin lenkt im Streit mit den Kirchen ein. Katholische Einrichtungen
in den USA müssen demnach doch nicht für Abtreibung bzw. Verhütung bei ihren eigenen
Angestellten zahlen. Gegen diesen Passus der Umsetzungsrichtlinien von Präsident Barack
Obamas Gesundheitsreform waren die katholischen Bischöfe, aber auch andere religiöse
Gruppen im letzten Jahr Sturm gelaufen. Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius kündigte
am Freitag an, die Richtlinien würden überarbeitet. „Wir wollen dabei sicherstellen,
dass die Kosten für Geburtenkontrolle nicht den Frauen aufgebürdet werden, wollen
aber gleichzeitig auch die Sorgen der religiösen Gruppen berücksichtigen“, so die
Ministerin. Die katholische Bischofskonferenz hat die angekündigte Überarbeitung der
Richtlinien begrüßt. Ansonsten wollen sie den Regierungsvorschlag aber erst einmal
im Detail studieren. Eine obligatorische Krankenversicherung, die auch Abtreibung
einschließt, hatten sie 2012 mit Rückendeckung des Papstes als einen Angriff auf die
Religionsfreiheit in den USA gewertet. Katholische Arbeitgeber dürften nicht gezwungen
werden, für Dienstleistungen zu zahlen, die ihren Grundwerten widersprechen.