Tausende von Ordensleuten
haben am Samstag mit dem Papst den kirchlichen „Welttag des geweihten Lebens“ begangen.
Im Petersdom feierten sie eine abendliche Messe mit einer Lichterprozession. Papst
Johannes Paul II. hatte den Welttag in den neunziger Jahren begründet, um an den Wert
von Orden und geistlichen Gemeinschaften für die Kirche zu erinnern. Papst Benedikt
heißt wie der Vater des abendländischen Mönchtums, Benedikt von Nursia; er sprach
in seiner Predigt von der „Schönheit des geweihten Lebens als Abglanz des Lichtes
Christi“. Menschen, die sich ganz Gott weihten, seien wichtige „Mitarbeiter des Lebens
und der Mission der Kirche in der Welt“. Der Papst gab ihnen drei Empfehlungen:
„Ich
lade Euch an erster Stelle dazu ein, Euren Glauben neu zu stärken. Ich empfehle Euch
deshalb, Euch wie in einer inneren Pilgerreise zurückzuerinnern an eure „erste Liebe“,
mit der der Herr Jesus Christus Euer Herz erwärmt hat - nicht aus Heimweh, sondern
um jene Flamme weiter zu nähren.“
Die zweite Empfehlung des Papstes: Bemüht
Euch um einen „Glauben, der die Weisheit der Schwäche zu erkennen vermag“.
„Gerade
an den Grenzen und in der Schwachheit der Menschen sind wir gerufen, nach dem Beispiel
Christi zu leben, in einer alles umfassenden Spannung, die die eschatologische Vollendung
vorwegnimmt. In einer Gesellschaft der Effizienz und des Erfolgs wird Euer Leben gekennzeichnet
von der „Kleinheit“ und der Schwäche der Kleinen, von der Empathie mit jenen, die
keine Stimme besitzen, und wird zu einem evangelien-gemäßen Zeichen des Widerspruchs.“
„Zeichen des Widerspruchs“ – das war ein Zitat aus dem Lobgesang des Simeon,
von dem das Evangelium am 2. Februar, dem Fest der Darbringung Jesu im Tempel, berichtet.
Die dritte Empfehlung des Papstes an Ordensleute und geweihte Menschen lautete: Lasst
nicht nach bei der Suche nach dem Antlitz Gottes, „das sich manchmal zeigt, manchmal
verbirgt“.
„Das geweihte Leben ist von Natur aus eine Pilgerreise des Geistes,
das Suchen eines Antlitzes: „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen“. Dies sei der
konstante Ansporn in Euren Herzen, das fundamentale Kriterium auf Eurem Weg, sei es
in den kleinen Schritten des Alltags, sei es in den wichtigsten Entscheidungen. Folgt
nicht den Propheten des Unglücks, die das Ende oder den mangelnden Wert des geweihten
Lebens in der Kirche unserer Tage behaupten!“
Die „Freude des geweihten
Lebens“ führe notwendigerweise „durch die Teilnahme am Kreuzesweg Christi“, sagte
der Papst nachdenklich.