In dieser Woche erscheint ein neues Buch des Papstattentäters Mehmet Ali Agca. Während
er in der Vergangenheit immer wieder anderen Mächten und Organisationen die Verantwortung
für seinen Anschlag auf Papst Johannes Paul II. im Mai 1981 zugeschoben hatte, sieht
er nun im Islamismus den Strippenzieher hinter seinen Schüssen, man habe ihm das Paradies
versprochen. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi weist gegenüber Radio Vatikan
darauf hin, dass es nicht die erste Biographie Agcas sei. Jetzt, 32 Jahre danach,
dem Ayatollah Khomeini die Schuld zuzuschieben, sei wenig glaubwürdig, so Lombardi.
So wichen etwa die Erinnerungen des damaligen Papstsekretärs Stanislaw Dziwisz und
Ali Agcas über die Unterhaltung zwischen dem Papst und seinem Attentäter stark voneinander
ab, und anders als Agca habe Dziwisz nie seine Meinung geändert. Papst Johannes Paul
hatte Agca nach seiner Genesung von den Folgen des Attentats 1983 im Gefängnis in
Rom besucht. Auch sei die Behauptung, der damalige Kardinal Joseph Ratzinger habe
ihm, Agca, geschrieben, falsch. Was an dem Buch überprüfbar sei, habe sich als falsch
herausgestellt, schließt Lombardi seine Überlegungen zur neuesten Kapitel der Behauptungen
Mehmet Ali Agcas.