2013-01-31 14:07:32

Hard-Rock-Konzert für den Kardinal


RealAudioMP3 „Aufstrebende Jugendkulturen“: Das ist das Thema der kommenden Sitzung des Päpstlichen Kulturrates vom 6.-9. Februar in Rom. Lebensumstände, digitale Kultur, Glaube und Werte der Jugend stehen im Mittelpunkt der Tagung an der „Freien Universität Mariä Himmelfahrt“ (LUMSA) in Rom, deren Programm an diesem Donnerstag der Presse vorgestellt wurde. Der Präsident des Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, hielt dabei ein Plädoyer für mehr Vertrauen in die Jugend. Die Entfremdung der Generationen habe auch mit dem oft schlechten Vorbild der Erwachsenen zu tun und mit der mangelnder Förderung der jungen Generationen, so Ravasi. Er rief zu einer positiven Sicht der Jugend auf und dafür, ihr Potential zu begreifen:

„Sie sind von unserer Welt getrennt, vom Äußeren der Gesellschaft, der Politik. Aber gleichzeitig sind sie die Vernetztesten im Bereich der digitalen Kommunikation. Sie verachten die offizielle Kultur, zugleich ist die Musik eines ihrer wesentlichen Elemente, ja geradezu ihre Existenzform. Das Anders-Sein der Jugend, ist in der Tat nicht nur negativ, sondern enthält überraschend fruchtbare und authentische Elemente. Denken wir daran, wie viele junge Leute sich für ein Volontariat entscheiden, an ihre Leidenschaft für die Musik, den Sport, die Freundschaft – eine Art und Weise, uns zu sagen, dass der Mensch nicht nur vom Brot allein lebt. Und denken wir an ihre spirituelle Originalität, Ehrlichkeit und ihre Freiheit, die sie hinter scheinbarer Gleichgültigkeit verstecken.“

„Auch der Glaube hat niedrige Geburtenziffern“

Der Wandel der Gesellschaft und der Jugend angesichts von Tendenzen der Säkularisierung, neuen Lebensentwürfen und modernen Kommunikationsmitteln stellt die Kirche in punkto Glaubensvermittlung vor neue Fragen und Herausforderungen – Stichwort Neuevangelisierung. So wird ein Schwerpunkt der Tagung die Frage sein, wie die Jugend den Glauben heute wahrnimmt und wie er besser vermittelt werden kann. Dazu Carlos Alberto Azevedo vom Päpstlichen Kulturrat:

„Die Bedingungen zu schaffen, eine Begegnung mit der Person Christi zu ermöglichen, erfordern neben einem pastoralen und theologischen einen kulturellen Ansatz. Man muss die Mühen und den Misserfolg der kirchlichen Praxis verstehen, der einen Graben zwischen die Jugend und die Kirche gräbt. Auch der Glaube hat niedrige Geburtenziffern vorzuweisen. Die Generation der Erwachsenen weiß nicht, wie sie den Glauben fördern kann, oder sie hat keinen Raum dafür.“

Verstehen, wo es gut und wo es schiefläuft im Verhältnis zwischen Jugend und Kirche, Vorurteile abbauen, Bedürfnisse verstehen, Verbesserungsvorschläge machen – so könnte man das Ziel der Konferenz auf den Punkt bringen. Dabei soll es nicht nur um die Jugend in Europa gehen, sondern insgesamt in der Welt. Ohne dass das „Studienobjekt“ selbst mitredet, wäre so eine Veranstaltung freilich wenig glaubwürdig: Deshalb sind auch jugendliche Gäste mit dabei, und es stehen Kulturveranstaltungen auf dem Programm, u.a. ein Hard-Rock-Konzert mit Kardinal Ravasi im Publikum.

(rv 31.01.2013 pr)








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