Vatikan/Israel: Rechts- und Eigentumsfragen noch offen
Ohne unmittelbare Ergebnisse hat eine bilaterale Arbeitsgruppe des Vatikan und Israels
am Mittwoch eine neue Runde von Beratungen über offene Rechts- und Eigentumsfragen
beendet. Das Treffen im Vatikan habe in einer „nachdenklichen und konstruktiven Atmosphäre“
stattgefunden und den bereits erzielten „beachtlichen Fortschritten“ Rechnung getragen,
heißt es in einer gemeinsamen Schlusserklärung. Die Kommission arbeite weiter auf
eine rasche Einigung hin.
Die Kommissionsmitglieder hätten sich auf die nächsten
Schritte verständigt und ihre kommende Vollversammlung auf den Juni 2013 im Vatikan
festgelegt, so die Mitteilung. Geleitet wurde die Konferenz vom vatikanischen Vize-Aussenminister
Ettore Balestrero und seinem israelischen Amtskollegen Danny Ayalon.
Bei der
Konferenz ging es um Rechts-, Eigentums- und Finanzfragen der Kirche im Heiligen Land.
Dazu gehört auch die Steuerbefreiung für kirchliche Krankenhäuser, Hospize und Schulen,
die Israel beenden will. Die Beratungen darüber ziehen sich bereits seit mehr als
15 Jahren hin. Israel will eine Vereinbarung, die in osmanische Zeit zurückreicht,
modifizieren. Der Vatikan beharrt auf einer Beibehaltung, weil sonst der Bestand kirchlicher
Organisationen gefährdet sei. Eine Einigung in dieser Frage war bereits im Grundlagenvertrag
von 1993 vorgesehen, mit dem Israel und der Heilige Stuhl volle diplomatische Beziehungen
vereinbart hatten.