Heftige Kritik an jenen Aktivisten, „die die Not der Flüchtlinge in der Votivkirche
für ihre Ideologie missbrauchen“, übt Kardinal Christoph Schönborn. Diese Aktivisten
wollten „eine Änderung des Systems um jeden Preis“, koste es auch die Gesundheit der
Flüchtlinge. Schönborn wörtlich: „Diese Ideologen scheuen vor nichts zurück.“ Das
sei erschütternd.
Bei den Aktivisten handle sich um Personen, „denen es sehr
gut geht und die sich nicht die Finger schmutzig machen wollen“, so der Wiener Erzbischof.
Konkrete Hilfsdienste leisteten sie nicht. Dagegen würden sich Caritas, Johanniter
und viele Menschen in der Pfarrei seit über einen Monat lang schon ganz konkret für
die Flüchtlinge einsetzen und sie betreuen. Schönborn: „Das ist konkrete gelebte Nächstenliebe.“
Das sei eine große Belastung und koste – „nebenbei gesagt“ - auch sehr viel Geld.
Noch vor einer Woche habe es so ausgesehen, „als ob uns die Flüchtlinge vertrauen“
und bereit seien, in ordentliche Quartiere zu übersiedeln, wo man ihnen auch den Schutz
des Innenministeriums zugesichert hatte, zeigte sich der Kardinal angesichts der aktuellen
Situation enttäuscht.
Der Wiener Erzbischof äußerte sich am Sonntag in seiner
Predigt beim Festgottesdienst in Wien aus Anlass des Ein-Jahr-Jubiläums der Seligsprechung
von Hildegard Burjan, der Gründerin der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis.