2013-01-26 13:19:14

Wocheninterview: Patriarch Twal über die Lage im Heiligen Land


RealAudioMP3 In 3.000 Städten auf der Welt werden an diesem Sonntag Gebetsinitiativen für die Christen im Heiligen Land durchgeführt. Dieser internationale Gebetstag wird von katholischen Jugendbewegungen getragen. Im Zentrum steht der Frieden im Heiligen Land. Unsere Kollegen von der französischen Redaktion haben mit dem lateinischen Patriarchen von Jerusalem Fouad Twal über die aktuelle Situation im Heiligen Land gesprochen. Gerade die Wahlen in Israel am Dienstag seien für die gesamte Region im Nahen Osten eine wichtige Angelegenheit, so Twal.

„Das ist zwar ein politisches Ereignis, das das israelische Volk betrifft. Die Wahlen sind aber immer ein Zeichen der Demokratie und das müssen wir alle positiv bewerten. Wir sollten diesen Augenblick dafür nutzen, um auf die Lage der Palästinenser hinzuweisen. Ich hoffe, dass ihrer auch in Israel gedacht wird. Das betrifft vor allem die neuen israelischen Parlamentarier. Ich wünsche ihnen, dass sie das Beste aus ihrem Amt machen und sich für den Frieden und die Versöhnung einsetzen.“

Sie selbst stammen aus Jordanien. Auch dort fanden in diesen Tagen politische Wahlen statt. Sie haben die Gläubigen in Jordanien in einem Brief aufgefordert, aktiv an den Wahlen teilzunehmen. Wie wurde Ihr Brief dort aufgenommen?

„Dieser Brief hatte eine positive Rückmeldung und zwar sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Jordanien brauchte jetzt freie, klare und transparente Wahlen. Das Land hat aber schon seit längerer Zeit an Reformen gearbeitet, ohne das konkrete Schritte unternommen wurden. Jetzt hoffe ich, dass diese Wahlen dazu genutzt werden, um diese Reformen auch umzusetzen.“

Sie waren vor kurzem in Jordanien. Wie haben Sie die Lage der Christen dort erlebt?

„Ich war dort vergangene Woche. Ich habe eine Diözese im Norden des Landes besucht. Das war eine Pastoralvisite. Dort habe ich tausende von syrischen Flüchtlingen gesehen und getroffen. Das ist so dramatisch, was da abläuft. Es ist bemerkenswert, wie Jordanien aber so viele Flüchtlinge aufnimmt, obwohl die finanziellen Mittel so gering sind.“

Apropos Syrien: wie setzen Sie sich für die Menschen in dem krisengeplagten Land ein?

„Wir haben eine Mitteilung herausgegeben, in der wir zum Gebet aller Christen im Nahen Osten für Syrien aufrufen. Wir wollen vor allem jenen Gläubigen im Gebet nahe sein, die weiterhin in Syrien sind und dort bleiben wollen. Sie leben unter schwierigen Umständen, deshalb wollen wir mit allen Mitteln unsere Solidarität mit ihnen bekunden. Am Besten geschieht dies durch das Gebet.“

Herzlichen Dank für das Gespräch.

(rv 27.01.2013 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.