2013-01-26 10:00:28

Der Gruß von Kardinal Koch in St. Paul vor den Mauern


Wir dokumentieren in einer Arbeitsübersetzung den Gruß von Kardinal Koch bei der Vesper zum Hochfest Bekehrung des Apostels Paulus, mit der die Gebetswoche zur Einheit der Christen beendet wurde.

Heiliger Vater,

zur Feier der Vesper, die den Abschluss der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen markiert, richte ich an Sie im Namen aller, die in dieser Basilika zum Gebet versammelt sind, einen herzlichen Gruß. Ich will vor allem die Anwesenheit der Vertreter von Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften aus Rom erwähnen, eines Vertreters des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, eines Vertreters des Erzbischofs von Canterbury in Rom, der Dozenten und Studenten des Ökumenischen Institutes Bossey, der orthodoxen und der altorientalische Studenten, Stipendiaten des Komitees der kulturellen Zusammenarbeit mit den orthodoxen Kirchen. Hier anwesend sind auch die Mitglieder der Gemischten Kommission des theologischen Dialoges zwischen der katholischen Kirche und den orientalischen orthodoxen Kirchen, die sich hier in Rom zu ihrer Plenarsitzung versammeln. Die Anwesenheit so vieler Getaufter bei dieser Vesperfeier bezeugt, dass Ihre Einladung zum Gebet für die Einheit gerne angenommen wurde.

Wir sind Ihnen zutiefst dankbar, Heiliger Vater, dass Sie diese Feier leiten wollten und dass Sie so ein weiteres Mal deutlich machen, wie sehr Ihnen die ökumenische Suche am Herzen liegt und dass Sie darüber hinaus Ihre Verantwortung als Nachfolger Petri auch und vor allem als Dienst an der Einheit der Christen begreifen. Im Jahr des Glaubens, das wir gerade erleben, bekommt das Gebet für die Einheit der Christen einen besonderen Akzent. Es lädt uns dazu ein und drängt uns dazu, die Glaubensgrundlagen der ökumenischen Verantwortung neu zu verifizieren und sie zu vertiefen: Die Suche nach der Einheit der Christen ist nicht einfach ein menschliches Bestreben, sondern entspricht dem Willen im Namen unseres Herrn. Es ist die Einheit, „die der Herr von uns verlangt“ (Mich 6,8).

Dass wir den Abschluss der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen am Fest der Bekehrung des heiligen Paulus feiern, bietet uns einen wichtigen Wegweiser. Es zeigt uns, dass es ohne die Bekehrung des Herzens keine wahre Ökumene geben kann und dass das Elixier eines langen Lebens der Ökumene im Gebet besteht, im Fasten und in der Bekehrung. So wie Paulus in der persönlichen Begegnung mit dem Wiederauferstandenen eine grundlegende Umwandlung seines Lebens erfahren hat, so können auch wir, als getrennte Christenheit und als getrennte Kirchen, nur uns wieder aneinander annähern, wenn wir uns zusammen zu Jesus Christus bekehren.

Zu dieser Bekehrung zu Christus spornen Sie, Heiliger Vater, uns beständig an. Wir sind Ihnen deshalb dankbar für die Möglichkeit, an diesem Abend zusammen mit Ihnen für die Einheit der Christen zu beten und auf diese Weise in unserem ökumenischen Einsatz bestärkt zu werden. Wir bitten Sie jetzt von Herzen um Ihren apostolischen Segen.

(rv 25.01.2013 pr)







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