2013-01-23 13:09:12

Israel: Enttäuscht von Politikern


RealAudioMP3 Der bisherige israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine schwere Wahlschlappe erlitten. Das offizielle Endergebnis der Stimmauszählung wird zwar erst für Donnerstag erwartet, doch bereits in der Wahlnacht am Dienstag hat sich ein deutliches Bild ergeben, wie das Endergebnis aussehen wird: da es keinen klaren Sieger gibt, wird der nächste Premierminister eine Koalition eingehen müssen. David Mark Neuhaus ist israelischer Jesuit und Patriarchalvikar für die hebräisch-sprechenden Katholiken im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem. Bevor die ersten Resultate bekannt wurden, sagte er im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Ich denke, dass die Mehrheit der Israelis von den Politikern enttäuscht ist, weil die Bürger gesehen haben, dass die Politiker hier oft lügen. Deshalb gibt es viele, die den Urnen ferngeblieben sind, weil sie nicht wussten, wem sie ihre Stimme geben könnten. Man weiß nicht, welcher Politiker oder welche Partei eine bessere Zukunft für das Land garantieren könnte.“

Im Amt könnte Netanjahu dennoch bleiben, wenn er mit einer der neuen Klein-Parteien eine Koalition bildet. Wie Experten erwartet haben, erhielten vor allem diese kleineren Gruppen viel Stimmen.

„Es ist jetzt interessant zu sehen, wie viele Stimmen die kleinen extremistischen Parteien konkret erhalten werden. Denn auch die Parteien am extremen Rechtsrand sind Oppositionsparteien. Das ist ein Zeichen für eine Krise der politischen Blöcke in Israel. Denn auch wenn man Netanjahu in einer ganz bestimmten politischen Ecke einordnen kann, so muss man gleichzeitig auch sagen, dass er ein sehr reicher Geschäftsmann ist. Auch das Business spielte in diesen Wahlen eine Rolle.“

(rv/reuters/ap 23.01.2013 mg)







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