Österreich: Kirchenvertreter fordern Reformen bei Heer und Zivildienst
Mehrere Kirchenvertreter haben sich nach der Abstimmung für die Beibehaltung der Wehrpflicht
in Österreich an diesem Sonntag zu Wort gemeldet. Militär-Bischofsvikar Werner Freistetter
appellierte in einem Interview mit Radio Stephansdom an die Politik, jungen Menschen
eine „genauere Begründung zu liefern, warum sie Wehrdienst leisten“. „Es geht hier
um die Frage der Solidarität im europäischen Verbund und den Beitrag Österreichs,
der verschieden gestaltet sein kann“, so Freistetter, der zudem auch den Dienst der
Soldaten am Gemeinwohl und der Gesellschaft hervorhob, wo es „im Extremfall das Leben“
zu riskieren gelte. Der Präsident von Caritas Österreich, Franz Küberl, sieht in dem
Ergebnis eine Anregung zu Reformen. Vor Allem die Öffnung des Zivildienstes für Frauen
werde von der breiten Bevölkerung unterstützt. Caritas Tirol fordert eine Aufwertung
des Zivildienstes. Hauptargument für Alle ist die Stärkung des freiwilligen Engagements
für die Gesellschaft. Der Zivildienst oder das Freiwillige Soziale Jahr wären der
Schlüssel hierfür. Küberl in einer Presseaussendung: „Jeder in die Freiwilligenarbeit
investierte Euro, ist ein Euro für das Solidaritätsbewusstsein und den sozialen Zusammenhalt.“
Bei der Volksbefragung vergangenen Sonntag stimmten rund 60 Prozent der Wähler für
das bestehende Konzept. Die Wahlbeteiligung lag bei knappen 50 Prozent.