Sollte der Konflikt in Mali länger anhalten, würde das „die Katholiken insgesamt in
Gefahr bringen“. Das sagt der Bischof von Ségou, Augustin Traoré. In seiner Stadt
etwa 90 km nördlich von Diabaly, in einer von den Rebellen bedrohten Region, hätten
die Menschen große Angst. Die Lage sei unübersichtlich: „Solange die französischen
Luftschläge gegen die Salafisten nicht aufhören, wird keiner genau wissen können,
was passiert ist“, so der Bischof wörtlich. Er fürchte, dass bei den Luftschlägen
oder bei Kämpfen am Boden auch Kirchen zerstört würden. Die Beziehungen zwischen Christen
und der muslimischen Bevölkerungsmehrheit seien „auf lokaler Ebene bisher gut geblieben“,
urteilte Traoré. Die Umtriebe der Islamisten in Nord-Mali hätten diese Beziehungen
bislang nicht beeinträchtigt. Religionsvertreter träten in ihrer großen Mehrheit deutlich
für einen säkularen Staat ein. Etwa zwei Prozent der fast 16 Millionen Malier sind
Katholiken.
Seit Sonntag treffen sich die Bischöfe Malis in der Hauptstadt
Bamako, um über die Lage zu beraten. Sie wollen nach Angaben ihres Generalsekretärs
Edmond Dembele vor allem ausloten, wie die Kirche sich noch stärker für Flüchtlinge
und für Verletzte engagieren könnte. Einige Bischöfe besuchten Opfer von Kämpfen aus
Nord-Mali im Krankenhaus von Bamako.