„Eine neue Diktatur ist in Ägypten nicht möglich“, beschwichtigt der ägyptische Präsident
Muhammad Mursi in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) an
diesem Samstag. Er sehe ein, dass es viel zu tun gäbe. Die aktuellen Probleme seien
aber „normal“ für ein Land, das gerade eine Revolution erlebt hatte. Ägypten solle
ein Staat werden, in dem „alle Bürger die gleichen Rechte hätten, unabhängig von Religion“
und Geschlecht. Ein „Gottesstaat sei ausgeschlossen“ fügt er hinzu. Aufgrund seines
Glaubens sieht sich Mursi, ein ehemaliger Muslimbruder, dazu angehalten gegenüber
Nichtmuslimen gerecht und unparteiisch zu sein. Ägypten würde noch lernen mit einer
echten Demokratie zu leben. Die Außenpolitik solle den wirtschaftlichen und sozialen
Interssen der Ägypter dienen. Die Aufkündigung des Friedensvertrag mit Israel sei
kein Thema, engere Beziehungen mit Deutschland willkommen. Im Dezember hat der Präsident
eine neue Verfassung verabschieden lassen, im Frühjahr soll ein neues Parlament gewählt
werden.