Erzbischof Müller: Evangelien sind „historisch glaubwürdig“
Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation streicht die „historische Glaubwürdigkeit“
der Erzählungen über Jesu Geburt in den Evangelien heraus. In einem Artikel in der
Vatikanzeitung Osservatore Romano schreibt Erzbischof Gerhard Ludwig Müller am Samstag,
auch wenn im Matthäus- und Lukasevangelium „nicht alle historischen Details übereinstimmen“
und die Präsentation der einzelnen Szenen der theologischen Absicht des jeweiligen
Evangelisten folge, gebe es aber keinen Zweifel an der historischen Glaubwürdigkeit.
Das „historisch-theologische Zentrum“ der Kindheitsgeschichten sei „die Empfängnis
Jesu durch das Wirken des Heiligen Geistes und seine Geburt aus der Jungfrau Maria“.
Das habe Papst Benedikt in seinem kürzlichen Buch über die Kindheitsevangelien gut
herausgearbeitet, so Müller. Die literarische und theologische Eigentümlichkeit der
Evangelien entspreche „der Einzigartigkeit Jesu“, die durch das Zeugnis der Jünger
und der frühen Kirche auf uns gekommen sei. Es stünde im Widerspruch zur literarischen
Besonderheit der Evangelien „als Zeugnis für Person und Mission Jesu“, wenn man einen
historischen Kern herausarbeiten „und den ganzen Rest einer existentiell freien Interpretation
überlassen“ wollte.