Mali: Christen haben gemischte Gefühle über Frankreicheinsatz
Die Christen im Süden Malis sind froh, dass die internationale Gemeinschaft sich über
die Situation in ihrem Land kümmert. Sie seien aber erstaunt gewesen, wie der Militäreinsatz
Frankreich erfolgt sei. Das sagt der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Mali,
Pater Edmond Dembelé. Die französische Regierung habe bisher immer versichert, nicht
direkt militärisch im Norden eingreifen zu wollen, so P. Dembelé, sondern es hieß
immer, dass Frankreich die malische Armee logistisch unterstützen werde.
„Wir
Christen im Süden verstehen zwar, dass ein externer Militäreinsatz unumgänglich geworden
ist. Unsere Armee ist zu schwach, um den Angriffen der Extremisten im Norden Stand
zu halten. Wir als Kirche haben in der Zwischenzeit all unsere Hilfseinsätze
verstärkt und Strukturen geschaffen, um den Menschen – egal ob Christen oder Muslime
– beizustehen. Allein in der Region um Bamako haben wir hunderte von Flüchtlingen
aufgenommen. Die Bischöfe des Landes werden nächste Woche zusammenkommen, um über
das weitere Vorgehen bei den Hilfsleistungen und Gesprächen zu besprechen.“
Nun
gehe es vor allem darum, so schnell wie möglich die Gespräche zwischen den Konfliktparteien
zu suchen, sagt der Generalsekretär der Bischofskonferenz.
„Wir sind zuversichtlich,
dass sich alles zum Guten wenden wird. Es wird sicherlich bald eine Lösung geben,
die alle zufrieden stellen wird. Denn niemand profitiert von dieser Situation. Wichtig
ist, dass der Dialog aufgenommen wird und sich alle daran beteiligen. Die Bevölkerung
will auf jeden Fall ein Ende jeglicher Gewalt.“
Die Gewaltwelle scheint
aber derzeit alles andere als zu enden: Am Montag eroberten die Islamisten auf ihrem
Feldzug in den Süden trotz heftiger Angriffe französischer Kampfjets die Ortschaft
Diabaly und schickten düstere Drohungen nach Paris: Frankreich habe mit seiner Intervention
die „Türen zur Hölle“ aufgestossen, sagte ein Rebellenführer.