Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will die Kolumbianer in einem Referendum über
mögliche Abkommen mit der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC abstimmen lassen.
Es sei notwendig, die Vereinbarungen öffentlich bestätigen zu lassen, sagte der Regierungschef
der Tageszeitung „El Tiempo“ vom Mittwoch. Die beiden Delegationen waren Anfang der
Woche in der kubanischen Hauptstadt Havanna zur dritten Verhandlungsrunde zusammengekommen.
Konkrete Ergebnisse gab es bislang nicht. Die Friedensgespräche zwischen der FARC
und der Regierung begannen Mitte Oktober in Oslo und wurden anschließend in Havanna
fortgesetzt. Kolumbiens Unterhändler stellten in Aussicht, die FARC nach einer Einigung
als politische Partei anzuerkennen. Der Dialog diene nicht dazu, den bewaffneten Konflikt
im Lande zu verlängern, sondern zu beenden.
Die FARC entstand 1964. Mit rund
9.200 Kämpfern ist sie die größte lateinamerikanische Rebellenorganisation. Ihr werden
schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Europäische Union stuft sie als
Terror-Organisation ein.