Edmund Schlink: Beobachter des Konzils für die evangelische Kirche
„Papst Johannes
XXIII. hatte zwei Ziele für dieses Konzil. Das war erstens die Erneuerung der katholischen
Kirche und zweitens die Wiederherstellung der Einheit der Christen. Das Ziel des Konzils
war von vornherein ein ökumenisches.“
Kardinal Kurt Koch, Präsidet des
päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. Um dieses ökumenische Ziel
zu erreichen, waren Vertreter anderer christlicher Kirchen eingeladen, und zwar keineswegs
versteckt in Logen und abseits des Geschehens, sondern direkt unter der Kuppel des
Petersdoms, sichtbar für alle.
„Man muss unterscheiden zwischen den offiziellen
Beobachtern von den Kirchen, zum Beispiel war der große evangelische Theologe Edmund
Schlink ein solcher Beobachter, auf der anderen Seite hat es Gäste gegeben, die nicht
im Auftrag von Kirchen dagewesen sind, sondern im persönlichen Namen. So etwa der
großartige reformierte Theologe Oscar Cullmann. Die haben sehr positiv gewirkt. Sie
haben auch teilnehmen können an den Generalversammlungen in der Basilika, sie haben
in den Gruppierungen sehr viel beigetragen und ihre Bemerkungen eingeben können und
Papst Johannes XXIII. war es ein ganz wichtiges Anliegen, dass Beobachter und Gäste
auch präsent sind.“
Edmund Schlink war für die EKD in Rom, aber er hat
sich nicht nur am Konzilsgeschehen beteiligt, er hat vor allem auch ausführliche Berichte
über das Geschehen in Rom nach Deutschland geschickt. Ein Ökumeniker reinsten Wassers
war er eine der großen Gestalten – weit über das Konzil hinaus – der Annäherung der
evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen. Hören Sie eine Sendung von Pater
Bernd Hagenkord