„Die Justizministerin
muss ihren Gesetzentwurf korrigieren und die organisierte Sterbehilfe verhindern“.
Das fordern an diesem Freitag die Malteser in der Debatte um das Sterbehilfe-Gesetz
in Deutschland. Sie warnen in einer Pressemitteilung vor einem Stillstand dieser Debatte,
sonst drohe der Entwurf seinen jetzigen, unhaltbaren Zustand zu bewahren. Auch der
Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch äußerte sich deutlich zum Thema Sterbehilfe.
„Wir
sind eine Gesellschaft, die insgesamt sehr reich ist. Unser Ziel muss es sein, dass
Menschen nicht durch die Hand eines Menschen sterben, sondern an der Hand eines Menschen.
Dass sie begleitet werden, dass Menschen die alt sind und die Schmerzen haben, dann
auch wissen, durch die Palliativmedizin, durch die ganzen medizinischen Fortschritte
kann da viel geholfen werden. So dass die Angst vor den Schmerzen, die Angst vor der
Pflege verloren geht. Wir sollten wirklich eine Gesellschaft in Solidarität aufbauen,
die auch besonderen Raum für die Alten und Kranken hat, die ein Leben lang gearbeitet
haben.“
Das Leben der Menschen habe einen großen Wert und müsse geschützt
werden. Zollitsch, der ebenfalls Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz ist,
hatte bereits vor einigen Jahren eine gemeinsame Initiative mit den benachbarten Bischöfen
in Straßburg und Basel zum Thema Sterbehilfe gestartet. Dieses Projekt will er nun
gerne wieder aufgreifen und vielleicht sogar auf ganz Deutschland ausweiten,
„weil
es wirklich ein Problem ist, dass wir immer mehr in Gefahr sind, was medizinisch
und technisch möglich ist, dann auch zu machen und zu meinen: Es ist gar nichts Verbotenes
mehr dabei. Die große Gefahr bei der neuen Gesetzgebung ist ja auch, dass das, was
nicht verboten ist, dann als erlaubt gilt. Wir müssen uns hüten. Grade wenn es jetzt
um die entsprechende Gesetzgebung geht, muss ganz klar sein: Eine organisierte Sterbehilfe
kann es nicht geben – nicht unter finanziellen Gesichtspunkten, weil man Gewinn macht,
oder weil man angeblich ‚nur helfen’ will. Das ist ein Tabubruch, den darf sich unser
Volk nicht leisten.“