D: Studie zu Missbrauchsfällen in Kloster Ettal kurz vor Abschluss
Die Studie zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in Kloster Ettal, die vom Kloster
in Zusammenarbeit mit dem Opferverein beim Münchner IPP (Institut für Praxisforschung
und Projektberatung) in Auftrag gegeben wurde, steht kurz vor ihrem Abschluss. Das
gab das Kloster am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt. Sobald die Ergebnisse
Ende März vorliegen, werden diese der Öffentlichkeit vorgestellt. Abt Barnabas Bögle
erklärte dazu: „Dies war kein einfacher Weg, aber wir haben erkannt, dass nur die
konsequente Aufarbeitung auch den Opfern gerecht wird“. Seit das IPP vor knapp zwei
Jahren damit beauftragt worden sei, die Missbrauchsfälle in Kloster Ettal wissenschaftlich
zu untersuchen, hätten sich Opferverein und Kloster in einem intensiven Dialog darum
bemüht, aufeinander zuzugehen und einen Ausgleich zwischen Opfern und Kloster herbeizuführen.
Neben einem Mediationsverfahren wurden inzwischen auch 700.000 Euro an 70 Betroffene
gezahlt.
Grundlage für die wissenschaftliche Aufarbeitung ist unter anderem
der Bericht des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Hans-Joachim Jentsch, der bereits
im November 2010 die Aufklärungsarbeit des Klosters überprüft hatte. Darüber hinaus
hat das IPP in den vergangenen zwei Jahren anhand der vom Kloster zur Verfügung gestellten
Unterlagen und zahlreicher Einzelinterviews mit Schülern (Opfer und Nicht-Opfer),
Angehörigen und Patres eine umfassende wissenschaftliche Analyse verfasst.