Im Königreich Bahrain
sind 13 Führer einer Revolte gegen die Regierung verurteilt worden: Zu lebenslanger
Haft oder mehrjährigen Haftstrafen. Das Berufungsgericht bestätigte vergangene Woche
einen entsprechenden Urteilsspruch gegen die Aktivisten des arabischen Frühlings.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon bedauerte das Urteil und erklärte, allein ein „nationaler
Dialog“ könne Frieden, Stabilität, Gerechtigkeit und Fortschritt in Bahrain schaffen.
Beobachter fürchten, dass es nach dem Urteilsspruch wieder Proteste der schiitischen
Mehrheit gibt, die von einer sunnitischen Monarchie regiert wird – so, wie im Jahr
2011, als es während eines Autorennens in Bahrain zu Unruhen in der Hauptstadt des
Golf-Staates kam. Wie die Katholiken die aktuelle Lage empfinden, darüber hat Radio
Vatikan mit dem apostolischen Nuntius in Bahrain, Monsignore Petar Rajic, gesprochen:
„Die
Katholiken fühlen sich nicht besonders in die aktuellen gesellschaftlichen und bürgerlichen
Ereignisse einbezogen, denn das sind Angelegenheiten, die vor allem die muslimische
Gemeinschaft betreffen. Trotzdem spüren die Christen natürlich auch die wachsende
Spannung, die in der Luft liegt. Die Christen hier sind als zuverlässig und verantwortungsbewusst
bekannt und ihr Beitrag für die Gesellschaft wird geschätzt. Die Tatsache dass sie
eine ‚neutrale’ Haltung haben, macht sie zu Zeugen für Werte wie Frieden und Versöhnung.“
Und
die christliche Gemeinschaft in Bahrain ist gar nicht mal so klein – im Gegenteil:
Der Nuntius berichtet von 80.000 bis 100.000 Christen. Sie stammen aus unterschiedlichen
Teilen Asiens, aus Indien und den Philippinen sowie aus Europa und Lateinamerika.
„Weil
unsere Gemeinschaft immer weiter wächst und wir in Bahrain nur eine einzige Kirche
haben, hat der Bischof die zuständigen lokalen Behören um die Genehmigung für einen
Kirchenneubau gebeten. Und es sieht gut aus: Der König und die Regierung wollen dieses
Projekt unterstützen. Sie wollen so ein Zeichen setzen für die Offenheit gegenüber
den Christen.“
Der Nuntius von Bahrain lobt die gute Zusammenarbeit mit
den Behörden ausdrücklich:
„Wir stehen in einem sehr guten Dialog. Das zeigt
sich auch daran, dass der Bischof seinen Vikarssitz aus Kuwait Stadt in die Hauptstadt
von Bahrain verlegt hat. Bisher hatten wir keine Probleme mit den Autoritäten hier
– abgesehen von der Bürokratie: hier dauert immer alles sehr lange. Aber wir hoffen
und wir wissen, dass eigentlich alle Projekte irgendwann gelöst werden.“