2013-01-11 12:40:22

Bahrain: Unruhen betreffen Katholiken nicht


RealAudioMP3 Im Königreich Bahrain sind 13 Führer einer Revolte gegen die Regierung verurteilt worden: Zu lebenslanger Haft oder mehrjährigen Haftstrafen. Das Berufungsgericht bestätigte vergangene Woche einen entsprechenden Urteilsspruch gegen die Aktivisten des arabischen Frühlings. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon bedauerte das Urteil und erklärte, allein ein „nationaler Dialog“ könne Frieden, Stabilität, Gerechtigkeit und Fortschritt in Bahrain schaffen.

Beobachter fürchten, dass es nach dem Urteilsspruch wieder Proteste der schiitischen Mehrheit gibt, die von einer sunnitischen Monarchie regiert wird – so, wie im Jahr 2011, als es während eines Autorennens in Bahrain zu Unruhen in der Hauptstadt des Golf-Staates kam. Wie die Katholiken die aktuelle Lage empfinden, darüber hat Radio Vatikan mit dem apostolischen Nuntius in Bahrain, Monsignore Petar Rajic, gesprochen:

„Die Katholiken fühlen sich nicht besonders in die aktuellen gesellschaftlichen und bürgerlichen Ereignisse einbezogen, denn das sind Angelegenheiten, die vor allem die muslimische Gemeinschaft betreffen. Trotzdem spüren die Christen natürlich auch die wachsende Spannung, die in der Luft liegt. Die Christen hier sind als zuverlässig und verantwortungsbewusst bekannt und ihr Beitrag für die Gesellschaft wird geschätzt. Die Tatsache dass sie eine ‚neutrale’ Haltung haben, macht sie zu Zeugen für Werte wie Frieden und Versöhnung.“

Und die christliche Gemeinschaft in Bahrain ist gar nicht mal so klein – im Gegenteil: Der Nuntius berichtet von 80.000 bis 100.000 Christen. Sie stammen aus unterschiedlichen Teilen Asiens, aus Indien und den Philippinen sowie aus Europa und Lateinamerika.

„Weil unsere Gemeinschaft immer weiter wächst und wir in Bahrain nur eine einzige Kirche haben, hat der Bischof die zuständigen lokalen Behören um die Genehmigung für einen Kirchenneubau gebeten. Und es sieht gut aus: Der König und die Regierung wollen dieses Projekt unterstützen. Sie wollen so ein Zeichen setzen für die Offenheit gegenüber den Christen.“

Der Nuntius von Bahrain lobt die gute Zusammenarbeit mit den Behörden ausdrücklich:

„Wir stehen in einem sehr guten Dialog. Das zeigt sich auch daran, dass der Bischof seinen Vikarssitz aus Kuwait Stadt in die Hauptstadt von Bahrain verlegt hat. Bisher hatten wir keine Probleme mit den Autoritäten hier – abgesehen von der Bürokratie: hier dauert immer alles sehr lange. Aber wir hoffen und wir wissen, dass eigentlich alle Projekte irgendwann gelöst werden.“

(rv/UNRIC 14.01.2013 sta)








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