2013-01-08 11:48:47

Syrien: Patriarch will zurückkehren


Der neue griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, hat seine Inthronisierung in Damaskus für den 10. Februar angekündigt. Er war vor Weihnachten im Libanon gewählt worden, weil die Lage an seinem Amtssitz in Damaskus zu gefährlich für die Patriarchenwahl war. Auch das Christenviertel Bab Tuma (Thomas-Tor), das beide Seiten im syrischen Bürgerkrieg lange geschont hatten, ist mittlerweile Schauplatz von Kämpfen zwischen Regierungstruppen und den meist islamistischen Rebellen. Dennoch will Johannes X. (arabisch: Youhanna) zur Inthronisierung nach Damaskus zurückkehren. Sie soll in der Heilig-Kreuz-Kirche sein, an der die Patriarchen seit der Übersiedlung aus dem antiken Antiochien (heute: Antakiya) ab 1342 ihren Sitz haben.

Diese Flucht nach vorn soll den trotz blutigem Machtkampf in Syrien gebliebenen orthodoxen Christen Mut machen, in der Heimat auszuharren. Schon in seiner Antrittsrede hatte der neue Patriarch sie aufgerufen, in Syrien zu bleiben: „Wir glauben fest daran, dass Christus diese Nahost-Region nicht im Stich lassen wird, die Geburtsstätte des Christentums war und bleibt.“ Mit seiner Rückkehr nach Damaskus will Johannes X. auch verhindern, dass seine Kirche in die in Syrien isolierten Bistümer und einen libanesischen Zweig auseinanderfällt. Eine solche Tendenz hatte sich gleich nach dem Tod seines Vorgängers Ignatios V. Hazim am 5. Dezember gezeigt.

(kna 8.1.2013 sta)








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