Die Bischöfe der anglikanischen „Kirche von England“ machen den Weg frei für homosexuelle
Bischöfe. Das berichtet die BBC. Homosexuelle Priester könnten zu Bischöfen geweiht
werden, wenn sie Enthaltsamkeit gelobten, so die Bischöfe der Staatskirche. Schon
bisher gilt, dass Homosexuelle anglikanische Priester bzw. Diakone werden können,
wenn sie ihre sexuelle Beziehung aufgeben und sich von ihrer Vergangenheit distanzieren.
Die konservative evangelikale Gruppe „Reform“ kündigte Widerstand gegen die neue Regelung
an. „Das wird zu noch mehr Spaltung führen als das Thema Bischofsweihe für Frauen“,
sagte der Leiter der Gruppe, Rod Thomas, der BBC. „Wenn Sie dachten, dass das mit
den Frauen ein Sturm war, dann warten Sie mal ab, was erst passiert, wenn der erste
Homosexuelle zum Bischof gemacht wird.“ Im Jahr 2003 war schon einmal ein homosexueller
Geistlicher in Reading zum anglikanischen Bischof ernannt worden. Angesichts der Proteste
dagegen trat er aber zurück.
Erst im November war die Zulassung von Frauen
zum Bischofsamt in der „Kirche von England“ gescheitert. Die Vertreter der Laien hatten
einem entsprechenden Antrag in der Generalsynode, dem höchsten gesetzgebenden Gremium
der Kirche, die nötige Zustimmung verweigert; Bischöfe und Kleriker waren hingegen
mehrheitlich dafür.