2013-01-04 11:46:31

Kardinal Tauran: Christen dürfen sich trotz Gewalt nicht entmutigen lassen


Kardinal Jean-Louis Tauran hat in einem Interview mit der Vatikanzeitung L’Osservatore Romano für die verstärkte Fortführung des interreligiösen Dialogs aufgerufen. Die Lage der Christen in der Welt sei besorgniserregend. Alle fünf Minuten werde ein Christ wegen seines Glauben getötet, so der Dialogverantwortliche des Vatikan. Die Lösung könne nur im Gespräch mit den anderen Religionen gefunden werden. Besonders dramatisch sei die Lage in muslimisch geprägten Ländern wie Ägypten oder Teilen Nigerias. Aus diesem Grund sei für den Kardinal das Engagement mit den Muslimen die oberste Priorität für 2012 gewesen. Während einige Entwicklungen positiv seien, hätte jedoch die Universität Al Azhar in Kairo, die oberste sunnitische Autorität, den Dialog mit dem Vatikan beendet. Man dürfe dennoch nicht zulassen, dass extremistische Randbewegungen, die die Religion für Gewalt instrumentalisieren, die gesamte religiöse und spirituelle Dimension des Islams vergessen lassen. Im Rahmen des Interviews äußerte der Kurienkardinal sich auch positiv über das neue interreligiöse König-Abdullah-Zentrum in Wien. Dies sei ein „guter Kanal für den Dialog“ und werde hoffentlich auch die Möglichkeit bieten, Verletzungen der Religionsfreiheit anzusprechen. Die Eröffnung des Zentrums sei eine der „wichtigsten Erfahrungen“ im interreligiösen Dialog der vergangenen Monate gewesen, so Tauran.

(apic/kna 03.01.2013 ski)








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