Die Friedensbotschaft
von Papst Benedikt XVI. an diesem 1. Januar hat im deutschsprachigen Raum ein mäßiges
Echo gefunden. Immerhin wurde der päpstliche Seitenhieb auf einen „regellosen Finanzkapitalismus“
hier und da vermerkt. Wir sprachen mit den Rombesuchern auf dem Petersplatz, die zum
Jahreswechsel die Papstbotschaft mitbekommen haben. Frage: Was bedeutet Frieden für
Sie konkret?
„Für mich ist vor allem der Frieden wichtig im Leben, denn
ich komme aus Afrika. In vielen Gegenden in meinem Land herrscht Krieg. Ohne Frieden
kann man in der Welt von heute nicht viel ausrichten. Friede ist etwas nach innen
Gerichtetes und etwas Äußerliches, das jeder von uns dem anderen und sich selbst geben
muss, damit wir leben können.“
„Friedensstifter zu sein heißt vor
allem kleine, aber tägliche und konkrete Entscheidungen für den Frieden im eigenen
Leben zu treffen und dabei von den Personen auszugehen, die dir nahe stehen, angefangen
bei den Armen. Dann, für die Länder beten, die das Drama des Krieges erleben, um mit
einem Schritt des Friedens dieses neue Jahr zu beginnen.“
„Für
mich heißt Frieden, mir eine Welt ohne Ungerechtigkeit, ohne Vorurteile, vorzustellen
– den anderen ansehen und das Abbild Gottes sehen. Ich denke, dass dies die ersten
Schritte dazu sind, Friedensstifter zu werden.“
„Es reicht nicht,
„Frieden“ zu rufen. Frieden ist nicht nur ein Wort, sondern ein Verhalten, eine Einstellung.
Auch wir müssen deshalb persönlich dafür arbeiten, uns ein gewisses Gleichgewicht
geben, um zum Friedenslicht für andere zu werden.“
Wie wichtig ist
es denn, dass der Papst von Frieden auf Erden spricht?
„Es ist unglaublich
wichtig, dass er von Frieden spricht, und dass er zu allen Menschen von Frieden spricht.
Ich denke, dass es heutzutage nicht nur die Katholiken oder Anhänger anderer christlicher
Konfessionen sind, die dem Papst zuhören, sondern auch viele Menschen anderer Religionen.
Sie sind hierhergekommen, um diese Friedensbotschaft zu hören.“
„Der
Papst ist genau die ,Autorität`, die davon sprechen kann, die eine Rede halten kann,
die andere begeistert, damit sie wahrhafte Friedensstifter sein können.“