Österreich: Frauenorden treten für Flüchtlinge ein
Schwester Beatrix Mayrhofer, ab 1. Januar neue Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden
in Österreich, hat am Sonntag gemeinsam mit ihrer Amtsvorgängerin Sr. Kunigunde Fürst
zu „Solidarität, konkreter Hilfe und politischer Entscheidung“ für Asylsuchende in
Österreich aufgerufen. Angesichts auch der hungerstreikenden Flüchtlinge in der Votivkirche
sei ein „Zeichen der Hoffnung zum Beginn des neuen Jahres“ dringend notwendig, so
Mayrhofer und Fürst. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner laden sie zu einem persönlichen
Besuch in der Votivkirche und einem Gespräch mit den Flüchtlingen ein.
Sorge
drücken die beiden Ordensfrauen besonders hinsichtlich des Umgangs mit Asylwerbern
aus. Wie Mayrhofer und Fürst in ihrer Stellungnahme betonen, „frieren, hungern und
hoffen“ Asylsuchende in Österreich. Die Politik müsse „Flüchtlingen ein sicheres und
menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, ein faires Asylverfahren zu garantieren und
sich mit den berechtigten Forderungen der Asylsuchenden ernsthaft auseinanderzusetzen“.
Mayrhofer hatte sich am Samstag mit den hungerstreikenden Flüchtlingen in
der Votivkirche getroffen. „Es kann nicht sein“, so die künftige oberste Ordensschwester
Österreichs wörtlich, „dass Menschen mitten in Wien um ihr Leben fürchten müssen,
während nur einige hundert Meter weiter Silvester gefeiert und auf ein hoffnungsfrohes
neues Jahr angestoßen wird.“ Es stelle sich die Frage, so Mayrhofer in einer Anspielung
auf die Räumung des Camps vor der Kirche am Freitag, ob man damit nicht den vielen
Wien-Touristen den Anblick von Elend ersparen haben wollen.