Bundespräsident Fischer zu Sternsingern: „Ihr macht die Welt gerechter“
Die rund 85.000 Sternsinger
in ganz Österreich leisten einen wertvollen Beitrag, um die Welt besser und gerechter
zu machen. Davon zeigte sich Bundespräsident Heinz Fischer beim traditionellen Besuch
von 50 Sternsingern in der Wiener Hofburg am Freitag überzeugt. Neben österreichischen
Kindern, die vom Burgenland bis Vorarlberg zum Bundespräsidenten kamen, um singend,
musizierend und Sprüche darbringend Segenswünsche zu übermitteln, war auch eine Sternsingergruppe
aus der Slowakei anwesend. Fischer würdigte die Sternsingeraktion der Katholischen
Jungschar als aktiven Beitrag im Einsatz für Menschenrechte und -würde sowie in der
Solidarität mit notleidenden Menschen auf der ganzen Welt.
Das konkrete Ziel
der Sternsinger sei die „unumstößliche Tatsache, dass alle Menschen gleiche Rechte
und Würde haben, dass jeder Mensch dem anderen ebenbürtig und alle einander Bruder
und Schwester sind“, so der Bundespräsident in seinen Worten an die Kinder, die zuvor
die christliche Weihnachtsbotschaft darbrachten. Der Gedanke der Menschenwürde müsse
gerade „in der Praxis durchgesetzt werden“, und das heiße, sich „dort zur Wehr zu
setzen, wo Menschen herabgewürdigt, gedemütigt und schlecht behandelt werden“. Den
Einsatz für eine gelebte Menschenwürde und konkrete Solidarität mit Notleidenden sah
Fischer als den ausgezeichneten Handlungshorizont der Sternsinger.
Im
Zusammenhalt etwas bewegen Im Einzelfall seien die von den Sternsingern
gesammelten Spenden vielleicht nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber viele tausend
Tropfen können viel bewegen“, betonte der Bundespräsident und ermutigte die Kinder:
„Ihr seid nicht allein. Was ihr im Konkreten an Großartigem leistet, geschieht an
vielen Orten in Österreichs, aber auch in allen unseren Nachbarstaaten und insgesamt
überhaupt in 40 Ländern. Wenn wir zusammenhalten, können wir etwas bewegen. Dank euch
werden viele Menschen vom Hunger bewahrt, erhalten Einwohner etwa eines afrikanischen
oder südamerikanischen Dorfes ein Dach über den Kopf“, hob Fischer hervor.
Fischer
appellierte an die Kinder, ihrem Engagement für eine gerechtere Welt treu zu bleiben:
„Nehmt eure Solidarität auch als Erwachsene mit, haltet daran fest und lasst euch
von niemandem ablenken.“
Etwa 85.000 Kinder sind im Rahmen der Sternsingeraktion
der Katholischen Jungschar vom 27. Dezember bis 6. Januar in 3.000 Pfarreien in ganz
Österreich unterwegs, übermitteln Segenswünsche und sammeln für mehr als 500 Hilfsprojekte
in 20 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Im Vorjahr konnten die Sternsinger
15,3 Millionen Euro an Spendengeldern sammeln, seit Beginn der Dreikönigsaktion im
Jahr 1954/55 wurden mehr als 330 Millionen Euro gespendet. Eines der diesjährigen
Schwerpunktländer ist Äthiopien, wo u.a. Projekte für Straßenkinder sowie für die
Förderung der Bildungs- und Einkommenssituation der Frauen unterstützt werden.