Ehemalige Ostblockstaaten feiern 20 Jahre diplomatische Beziehungen mit dem Vatikan
Im Jahr 2012 haben viele Länder des ehemaligen Ostblocks das 20. Jubiläum ihrer diplomatischen
Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl gefeiert: Slowenien, Weißrussland, Ukraine, Georgien,
Armenien sowie Kasachstan. Die Zeitung der italienischen Bischöfe, Avvenire, erinnert
an diese Entwicklung, die direkt nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 begonnen
hatte. Der Dekan des Kardinalskollegiums und ehemalige vatikanische Staatssekretär
Kardinal Angelo Sodano unterstreicht in einem Interview für die Zeitung, dass der
Vatikan die politischen Beziehungen mit den Ländern, die nun erstmals frei entscheiden
konnten, gesucht hatte, um seinen Beitrag für die Entwicklung der Völker und die Garantie
der Religionsfreiheit zu leisten. Dies sei einerseits Antwort auf den Wunsch der Länder
selbst gewesen, die den großen Beitrag, den die römische Kirche für den Fall des Eisernen
Vorhangs geleistet habe, würdigten. Andererseits sei die Aufnahme der diplomatischen
Beziehungen aber auch Ausdruck des vatikanischen Willens gewesen, die spirituelle
Erneuerung der Völker zu unterstützen. In den „entscheidenden vier Jahren“ von 1989
bis 1992, so Kardinal Sodano, seien diplomatische Beziehungen zu 28 neuen Staaten
aufgenommen worden: davon sechs in Westeuropa, zwölf Staaten aus dem ehemaligen Ostblock
sowie drei baltische Staaten.