2012-12-27 14:36:51

Großbritannien: Erzbischof fordert Änderungen bei Pflegefinanzierung


Der anglikanische Erzbischof von York, John Sentamu, hat von der britischen Regierung Änderungen bei der Pflegefinanzierung gefordert. Die derzeitige Regelung bezeichnete er laut der Zeitung „Daily Telegraph“ vom Donnerstag als „nationalen Skandal“. Nach der aktuellen Rechtslage muss ein Pflegebedürftiger die vollen Kosten tragen, wenn sein Vermögen umgerechnet 27.500 Euro übersteigt. Ein Heimplatz kostet allerdings rund 50.000 Euro pro Jahr. Sentamu appellierte an die Regierung „zu handeln“ und die Empfehlungen der zuständigen Kommission umzusetzen. Diese sehen eine Anhebung der Vermögensgrenze auf umgerechnet rund 117.000 Euro und die Begrenzung des Eigenanteils an Pflegekosten auf 41.000 vor. Die Tugenden des Mitgefühls und der Fürsorge hätten das Land zu dem gemacht, was es heute sei, zitiert die Zeitung den Erzbischof von York. Leider gerieten sie jedoch immer mehr in Vergessenheit.

Sentamu appellierte an die Gesellschaft, den Beitrag anzuerkennen, den alte Menschen leisteten und sie nicht aus dem Blickfeld zu verbannen. Das Problem der Pflegefinanzierung werde nicht verschwinden, indem man es ignoriere. Bereits im Oktober hatte Sentamu sich für eine Reform der Pflegefinanzierung ausgesprochen. Es sei verkehrt, wenn Pensionäre ihr Eigenheim verkaufen müssten, um eine oft nur unzureichende Pflege zu finanzieren. Premierminister David Cameron müsse gegen diese „große Ungerechtigkeit“ vorgehen.

(kna 27.12.2012 cs)







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