Das ostafrikanische
Tansania steht im Mittelpunkt der 55. Sternsinger-Aktion. Zur bundesweiten Eröffnung
in Würzburg an diesem Freitag werden mehr als 1.500 Sternsinger erwartet. Die Aktion
steht in diesem Jahr unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein. Für Gesundheit in
Tansania und weltweit“. Dass die Eröffnung in Würzburg stattfindet, liege auch an
den jahrelangen partnerschaftlichen Beziehungen zwischen der Diözese und dem tansanischen
Bistum Mbinga, erklärte der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann im Vorfeld. Die Diözese
Mbinga hat die Sternsinger um einen Krankenwagen gebeten.
1.200 Kilometer von
der tansanischen Hauptstadt Daressalam entfernt, im äußersten Südwesten Tansanias,
liegt Litembo. Etwa 2.300 Menschen leben hier. Doch zum Einzugsbereich des Krankenhauses
in Litembo gehören 500.000 Menschen. Die Klinik betreut ein Gebiet von der Größe Nordrhein-Westfalens.
Für
die Menschen in Litembo und in der Diözese Mbinga ist das „Urwaldkrankenhaus“ lebenswichtig.
Denn hier helfen ihnen gut ausgebildete Krankenschwestern und Ärzte. Neben Malaria
werden vor allem Infektionskrankheiten wie Ruhr, Typhus, Tuberkulose, Masern, Kinderlähmung
oder Röteln, aber auch alle Arten von Kinderkrankheiten und natürlich Unfallverletzungen
behandelt. Fünf Ärzte und mehr als 60 Krankenschwestern kümmern sich um die Patienten.
Viele
Patienten kommen von weit her. Sie müssen die beschwerlichen Wege meist zu Fuß oder
mit dem Fahrrad zurücklegen. Oft helfen Freunde oder Familienangehörige, die Kranken
oder Schwangeren zur Klinik zu bringen. Umso wichtiger ist es, dass Patienten in den
umliegenden kleinen Krankenstationen in Zukunft abgeholt und ins Krankenhaus gebracht
werden. Außerdem sollte ein Arzt aus dem Krankenhaus auch regelmäßig zu den Menschen
in den Dörfern kommen können.
Deshalb hat sich die Diözese Mbinga, die das
Krankenhaus betreibt, an die Sternsinger gewandt. Sie hat einen Projektantrag bei
der Aktion Dreikönigssingen gestellt und darum gebeten, dass mit Sternsinger-Spenden
ein Krankenwagen angeschafft werden kann. Geländegängig muss er sein, denn da, wo
er eingesetzt werden soll, gibt es kaum befestigte Straßen. Mit dem Schiff wird der
Krankenwagen Anfang des Jahres 2013 nach Tansania gebracht. Bis vor Ort alles für
den Krankenwagen vorbereitet ist, ist er auf Deutschlandtour zu den Sternsingern.
Große
Eröffnungsaktion Die Eröffnungsaktion beginnt am Morgen mit einem Bühnenprogramm
vor der Würzburger Residenz, anschließend starten in drei Schulen mehrere Workshops
für die Sternsinger. Danach ziehen die als Heilige drei Könige verkleideten Kinder
durch die Innenstadt zum Dom. Dort findet am Nachmittag ein Wortgottesdienst zur Eröffnung
der Aktion statt. Würzburg ist nach 1987 bereits zum zweiten Mal Gastgeber der Eröffnung.
An
der Sternsinger-Aktion beteiligen sich bundesweit voraussichtlich wieder rund eine
halbe Million Kinder und Jugendliche sowie rund 80.000 ehrenamtliche Begleiter aus
nahezu allen katholischen Kirchengemeinden in Deutschland. Bis zum Dreikönigstag (6.
Januar) klingeln die Kinder und Jugendlichen an den Haustüren und verteilen den traditionellen
Segen „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“). Beim vergangenen
Dreikönigssingen wurden bundesweit 42,4 Millionen Euro an Spenden gesammelt.