2012-12-26 13:04:35

Österreich: Asylbewerber im Hungerstreik


Die Asylbewerber, die seit dem 18. Dezember aus Protest in der Wiener Votivkirche übernachten, sind zum Teil in den Hungerstreik getreten. 14 der etwa 30 Flüchtlinge befinden sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Kathpress seit mittlerweile vier Tagen im Hungerstreik. Dies sei eine Antwort auf den Runden Tisch, bei dem nicht auf alle Forderungen der protestierenden Asylbewerber eingegangen worden sei, so ein Vertreter der Asylbewerber. Caritas-Sprecher Klaus Schwertner erklärte am Mittwoch, die Kirchentür bleibe weiterhin für die Schutzsuchenden offen. Zugleich betonte er, dass es mittlerweile längst nicht mehr um die Asylfälle der in der Kirche verharrenden Asylwerber gehe. Aus den konkreten Anlassfällen sei ein Politikum geworden, in dem es um den Umgang mit Asylwerbern insgesamt in Österreich gehe.

Entsprechend zielten die Forderungen der Flüchtlinge auch nicht nur auf Einzelfallprüfungen, sondern auf raschere und faire Asylverfahren, eine Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt und auf bessere Qualitätsstandards in Flüchtlingsquartieren insgesamt. Die Fronten scheinen derzeit jedoch verhärtet. So äußerte der Sprecher der Asylwerber, Muhammad Numan, gegenüber der Online-Ausgabe der „Presse“ (25. Dezember), dass sich die Asylwerber von der Politik nicht ausreichend ernst genommen fühlen. Das Innenministerium hatte hingegen am Dienstag auf Anfrage der Austria Presse Agentur darauf verwiesen, die Zusagen vom letztwöchigen Gespräch mit Kirchen- und Flüchtlingsvertretern eingehalten zu haben.

Hintergrund:
Seit mehr als drei Wochen protestieren Flüchtlinge aus Traiskirchen in Zelten im Wiener Sigmund-Freud-Park gegen die Asylpraxis in Österreich. Am 18. Dezember waren sie in die angrenzende Votivkirche umgezogen.

(kathpress 26.12.2012 sta)









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