In Ägypten droht die
Errichtung eines islamischen Gottesstaates, der dem Christentum, vor allem der großen
koptischen Kirche, die Luft zum Atmen nehmen könnte. Darauf weist Erzbischof Robert
Zollitsch an diesem Mittwoch hin. Die katholische Kirche in Deutschland hat am zweiten
Weihnachtsfeiertag dazu aufgerufen, für die in vielen Ländern der Erde verfolgten
Christen zu beten. So würden etwa in Lateinamerika sozial engagierte Gläubige von
den Herrschenden mit Gewalt zum Schweigen gebracht. Im Nahen Osten würden Christen
diskriminiert und Opfer von Gewalt, was zu einer schleichenden, aber unablässigen
Auswanderungsbewegung geführt habe, so der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz
in einer Erklärung. Weltweit gesehen seien die Christen die am meisten verfolgte Religion.
Deswegen habe man sich entschieden, am Gedenktag des Protomärtyrers Stephanus „besonders
für diese bedrohten Brüder und Schwestern zu beten und sich für sie zu engagieren.“
Es
ginge nicht um das Bewahren von Privilegien, so die Erklärung, sondern „einzig um
das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Und wir schließen in unser Gebet immer auch
alle Menschen anderer Religionszugehörigkeit ein, deren Glaubens- und Meinungsfreiheit
nicht geachtet wird“. Dazu stellt die Bischofskonferenz auch ein Gebet zur Verfügung.
Hintergrund Der
„Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ knüpft an den „Gebetstag für die
verfolgte Kirche“ an, der bis 1994 in Deutschland begangen wurde und damals vor allem
die Situation in den kommunistisch geprägten Ländern im Blick hatte.