Kardinal Schönborn: Westen schützt verfolgte Christen nicht genug
Der Westen kommt nach den Worten des Wiener Kardinals Christoph Schönborn seiner Schutzfunktion
für verfolgte Christen weltweit nicht genügend nach. Sehr deutlich sei dies im Nahen
Osten, sagte Schönborn am Freitag im Interview der österreichischen Presseagentur
Kathpress. Der Kardinal sprach nicht nur von humanitären Verfehlungen des Westens,
sondern zugleich auch von einem gravierenden politischen Fehler. Der Westen wäre gut
beraten, sich stärker für den Schutz der Christen im Orient einzusetzen, so Schönborn.
Diese könnten eine ausgleichende dritte Kraft im spannungsreichen Verhältnis zwischen
dem Westen und der islamischen Welt darstellen. Es gingen allerdings weltweit neue
Versuchungen zur Instrumentalisierung der Religionen für politische und andere Zwecke
einher. Das zeige sich beim Islam, in fundamentalistischen Tendenzen des Hinduismus
in Indien oder beim Buddhismus in Sri Lanka.