Taizé-Treffen in Rom: Solidarität in Zeiten der Krise
Am Freitag, dem 28.
Dezember, startet das 35. Internationale Gebetstreffen der Taizé-Gemeinschaft in der
Ewigen Stadt. Um die 30.000 Jugendliche zwischen 17 und 35 Jahren aus ganz Europa
haben sich bereits für die Begegnung angemeldet, die bis zum 2. Januar über die ganze
Stadt verteilt stattfindet. Neben Gebet und spiritueller Stärkung wird es auch um
aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen wie Globalisierung, soziales Engagement,
Migration und Armut gehen.
„Den Glauben zu vertiefen heißt nicht, vor den
Herausforderungen und Problemen der heutigen Welt zu fliehen, sondern sich noch mehr
einzusetzen, um das Vertrauen in die Menschheit zu suchen. Das ist unsere Einladung
an die jungen Leute: neue Wege der Solidarität zu suchen.“ Das sagt im Interview mit
Radio Vatikan Bruder Marek von der Taizé-Gemeinschaft. Er ist schon seit Monaten in
die Vorbereitungen für das Treffen involviert, die Taizé-Gemeinschaft arbeitet dafür
eng mit der Diözese Rom und den lokalen Gemeinden zusammen.
Rom – das bedeutet
für die jungen Leute nicht nur eine Annäherung an Ursprünge des Christentums, sondern
auch Eintauchen in das Gemeindeleben in der Ewigen Stadt - sie sind nämlich zum großen
Teil in den Kirchengemeinden und in Gastfamilien untergebracht. Bruder Marek: „Die
jungen Leute kommen nach Rom, um gemeinsam zu beten und um ihre Glaubens- und Lebenserfahrungen
zu teilen. Außerdem werden sie die Kirche in Rom kennenlernen; hier können sie die
Kontinuität des Glaubens entdecken: Sie finden die Spuren des Einsatzes der ersten
Christen, und in den Kirchengemeinden treffen sie Menschen, die sich heute dafür einsetzen,
Christus zu verkünden und das Evangelium zu leben.“
Großes Highlight
beim großen Taizé-Treffen 2012 in Rom ist natürlich die Begegnung mit dem Papst am
29. Dezember; Benedikt XVI. wird dann mit den jungen Leuten im Petersdom beten. Überhaupt
werden sich die sieben großen Basiliken der Stadt während des sechstägigen Treffens
mit vielen jungen Gesichtern füllen: Zwei Mal täglich sollen dort Gebetstreffen stattfinden,
so Bruder Marek, der hofft, dass auch viele italienische Besucher hinzustoßen und
es zu einem fruchtbaren interkulturellen Austausch kommt: „Wir hoffen, dass diese
Pilgerfahrt im Glaubensjahr für die jungen Leute aus Rom und auch für die Jugendlichen,
die aus ganz Europa kommen, ein wahres Abenteuer des Glaubens wird.“
Sich
austauschen, gemeinsam beten und neue Menschen kennenlernen – dazu werden die Jugendlichen
auch in ihren Gastfamilien und den römischen Gemeinden, die Bettplätze zur Verfügung
stellen, Gelegenheit haben. Es fehlen übrigens noch Unterkünfte für die vielen jungen
Besucher in Rom, gab das Organisationsteam bekannt. Taizé-Treffen in Afrika Ein
Jugendtreffen der Taizé-Gemeinschaft unter dem Motto „Pilgerschaft des Vertrauens
auf der Erde“ fand zuletzt in Kigali in Ruanda statt. Mehr als 8.500 junge Leute aus
35 afrikanischen Ländern kamen vom 14. bis 18. November 2012 dort zusammen. Die Begegnung
fand in Zusammenarbeit mit den Kirchen Ruandas statt, 4.000 Gastfamilien und 50 lokale
Gemeinschaften waren involviert. Der Leiter der Taizé-Gemeinschaft, Prior Alois, zeigte
sich „tief beeindruckt von der Vitalität der jungen Christen in dieser Region Afrikas“
– einer Region, die immer wieder wegen kriegerischer Auseinandersetzungen und grausamer
Übergriffe von Rebellen und Militärs auf die Zivilbevölkerung in die Schlagzeilen
kommt. Das Treffen in Kigali war nach einem Jugendtreffen im südafrikanischen Johannesburg
(1995) und im kenianischen Nairobi (2008) das dritte Treffen der ökumenischen Gemeinschaft
auf dem afrikanischen Kontinent.