Die politische Krise
in Italien beschäftigt auch die katholische Kirche: Der Vorsitzende der italienischen
Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, forderte Politiker auf, mehr für die
Glaubwürdigkeit ihrer Tätigkeit zu unternehmen. Bagnasco feierte an diesem Dienstag
einen Gottesdienst mit italienischen Parlamentariern in der römischen Basilika Santa
Maria sopra Minerva.
„Die Italiener haben derzeit hohe Erwartungen an ihre
Politiker. Ich wünsche mir, dass meine Landsleute weiterhin diese Hoffnungen aufrecht
erhalten und nicht in Hoffnungslosigkeit verfallen.“
Kardinal Bagnasco,
der auch Vizepräsident des europäischen Bischofsrates CCEE ist, betonte in seiner
Predigt auch die Bedeutung der europäischen Integration für Italien. Ein weiterer
Punkt war die Vorbildfunktion der Politiker für die Jugend.
„Politiker dürfen
keine Abenteurer sein oder der Mode hinterher laufen. Das wäre für die Entwicklung
der Jugend fatal und würde ihnen sicherlich nicht helfen, vorwärts zu kommen. Die
Jugend braucht Politiker, die ihnen die schönen Seiten des Lebens aufzeigen und helfen,
die Herausforderung des Lebens in den Griff zu bekommen.“
Derzeit bereitet
sich die italienische Politik auf Neuwahlen vor. Noch ist unklar, wann die Bürger
ihre Stimme abgeben dürfen. Ministerpräsident Mario Monti hatte vor Kurzem aber seinen
Rücktritt angekündigt, sobald ein wichtiges Haushaltsgesetz im Parlament verabschiedet
ist.