2012-12-17 14:48:36

Italien/Afrika: Kirche und Ärzte bewahren Mütter vor dem Tod


RealAudioMP3 Was für uns in Europa kaum mehr vorstellbar ist, ist in anderen Teilen der Welt immer noch bittere Realität: In vielen Ländern sterben Mütter bei der Geburt ihrer Kinder, zum Beispiel in Afrika. Der italienische Hilfsdienst „Ärzte für Afrika“ (medici con l' africa) setzt sich deshalb mit dem Projekt „Mütter und Kinder zuerst“ seit einem Jahr dafür ein, dass afrikanische Mütter und ihre Babys die Geburt gut überstehen. Erste Ergebnisse des Projekts wurden am vergangenen Wochenende beim römischen Ableger der katholischen Universität Italiens „Sacro Cuore“ präsentiert.

In Angola, Äthiopien, Tansania und Uganda hat „Ärzte für Afrika” das Hilfsprojekt für werdende Mütter gestartet – denn dort sterben besonders viele Mütter bei der Geburt ihrer Kinder. In Angola zum Beispiel überleben 14 von 1000 Müttern die Geburt ihres Babys nicht. Das wollen die Ärzte mit ihrem Projekt verhindern– durch bessere Ausbildungen der Mitarbeiter, mehr verfügbare Medikamente und kostenlose Geburtshilfe. Don Dante Carraro, der Direktor von „Ärzte für Afrika“ erklärte gegenüber Radio Vatikan, dass für das Projekt „Mütter und Kinder zuerst“ auch der christliche Glaube sehr wichtig ist:

„Im Evangelium heißt es: Gott ist mit uns. Und dieses ‚mit’ treibt uns an, es ist unser Motor. Es gibt uns Kraft, wenn wir auf größere oder kleinere Probleme stoßen.“

Für Don Carraro ist deshalb auch klar, dass „Ärzte für Afrika” mit den Bistümern und der Regierung vor Ort zusammenarbeitet:

„Wir wollen unser Projekt nicht alleine durchziehen. Zum einen, weil das unmöglich wäre, vor allem aber, weil wir Probleme nur lösen können, wenn wir alle zusammen arbeiten. Wir gehen nicht nach Afrika um etwas für die Menschen dort zu machen, sondern um es mit ihnen gemeinsam zu tun: Wir begleiten sie, gehen Probleme gemeinsam an und denken mit ihnen gemeinsam an die Zukunft.“

Das Projekt „Mütter und Kinder zuerst“ ist insgesamt auf fünf Jahre angelegt, das erste Jahr ist nun schon rum und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es gab mehr als 20.000 betreute Geburten und mehr als 40.000 Geburts-Voruntersuchungen. Doktor Giovanni Potuto erklärte Radio Vatikan, worauf es jetzt ankommt:

„Wir müssen so weitermachen und die Zahl der begleiteten Geburten weiter erhöhen. Vor allem den armen Frauen müssen wir es noch leichter machen, unsere Hilfe anzunehmen: Wir müssen sie finden, unterstützen und überzeugen, sich uns anzuvertrauen. Außerdem müssen die Gesundheitsleistungen besser werden: Eine Frau, die Kinder bekommt, weiß zu schätzen, ob sie qualifizierte Hilfe bekommt oder nicht.“

An dem Hilfsprogramm für werdende Mütter sind vier diözesane Krankenhäuser und 22 afrikanische Gesundheitszentren beteiligt. Der Bischof des Bistums Lira in Uganda weiß, dass die Kirchen vor Ort für die Arbeit der Ärzte eine wichtige Rolle spielen:

„Das Bistums-Krankenhaus von Aber in Nord-Uganda ist aus der Arbeit der Missionare entstanden. ‚Ärzte für Afrika’ ist dann dazugestoßen, um das Krankenhaus zu unterstützen. Für uns ist das Weiterführung der Evangelisierung: Das Werk Gottes betrifft den ganzen Menschen: Körper und Geist.“

Und Monsignore Robert Vitillo von „Caritas Internationalis“ betont, dass die Hilfe im Gesundheitsbereich auch zur Entwicklung des Landes insgesamt beiträgt:

„Es gibt dort eine sehr enge Verbindung. Wir dürfen uns mit unseren Diensten nicht nur auf die Gesundheitszentren konzentrieren, wir müssen auch in die Gemeinden gehen. In den Gemeinden und in den Gesundheitszentren müssen wir die Leute weiterbilden, damit wir die größten Probleme gemeinsam angehen können.”

(rv 17.12.2012 sta)








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