Italien: Monti, der Bischof und die Costa Concordia
„Nur ein erbitterter Feind Italiens könnte ihm das Ende der Costa Concordia wünschen.“
Das schreibt der Bischof von Verona, Giuseppe Zenti, in einem Zeitungsessay über die
Krise in Italien. Ein Untergang des Landes im Stil des gesunkenen Kreuzfahrtschiffes
wäre „sang- und klanglos, ungerecht und unverdient“. Ein Kapitän dürfe „nicht der
Versuchung nachgeben, die Brücke im Katastrophenfall zu verlassen“, so Zenti. Italiens
Übergangs-Ministerpräsident Mario Monti hatte vor ein paar Tagen seinen Rücktritt
angekündigt, weil die frühere Regierungspartei PdL von Silvio Berlusconi ihm das Vertrauen
entzogen hat. Das führt in Italien zu vorgezogenen Neuwahlen, bei denen Berlusconi
womöglich noch einmal antritt. Der Bischof von Verona hat den Eindruck, „dass die
Welt der Politik und der Verwaltung in den Augen der Welt derzeit ein häßliches Bild
von Italien präsentiert“. Bei der derzeitigen Krise „steht die Glaubwürdigkeit unserer
Nation auf dem Spiel“. (ansa 16.12.2012 sk)