Nach 30-jähriger Dauer sind zum Wochenende die Restaurierungsarbeiten an den Raffael-Fresken
der Stanzen abgeschlossen worden. In den nächsten Tagen werden die Gerüste abgebaut,
bestätigte der zuständige Direktor der Museen, der Kunsthistoriker Arnold Nesselrath.
Zuletzt hatten die Restauratoren Raffaels Bild der „Begegnung von Leo dem Grossen
mit Attila“ bearbeitet. Zwei- bis dreimal im Jahrhundert werden die Fresken des Raffaello
Sanzio (1483-1520) in den Stanzen einer gründlichen Reinigung unterzogen. Papst Julius
II. (1503-1513) hatte den jungen Raffael 1508 mit der Ausgestaltung seiner Audienzräume
beauftragt - im gleichen Jahr, in dem er Michelangelo den Auftrag für seine Palastkapelle,
die Sixtina, gab. Mit den Stanzen wollte sich der Pontifex in seiner Gelehrsamkeit
darstellen. Begonnen hatte der jetzige Wartungszyklus 1982. Nach der Entfernung von
Staub und Schmutz und der sorgsamen Abtönung von Fehlstellen treten jetzt die leuchtenden
Farben hervor. Zugleich ergaben sich neue Erkenntnisse über die Entstehung der Bilder.