Indien: Kirche fordert Rückzug der Regierung aus Alkoholgeschäft
Die katholische Kirche im südindischen Bundesstaat Kerala hat die indische Regierung
zum Rückzug aus dem Alkoholgeschäft aufgefordert. Zugleich beschlossen die Bischöfe
bei einem dreitägigen Treffen in der indischen Stadt Kochi, keine innerkirchlichen
Posten mehr mit Personen zu besetzen, die regelmäßig Alkohol trinken. Es sei eine
Schande, dass die indische Regierung Alkohol verkaufe, heißt es in einer am Freitag
im Anschluss an das dreitägige Treffen veröffentlichten Erklärung des Rates der katholischen
Bischofe in Kerala (KCBC). Den Angaben zufolge beschlossen die Bischöfe, künftig auf
Spenden zu verzichten, die durch Alkoholgeschäfte erwirtschaftet wurden. An die Menschen
in Kerala appellierte die Kirche, bei Festen und Familienfeiern auf Alkohol zu verzichten.
Der Handel mit Alkohol ist in Kerala eine der wichtigsten Einnahmequellen.
Allein im Jahr 2010 wurde laut Medienberichten durch Steuern auf Alkohol rund eine
Milliarde US-Dollar eingenommen worden. Mit 8,3 Liter hochprozentigem Alkohol pro
Kopf im Jahr verzeichnet der Bundesstaat Kerala den Angaben zufolge den höchsten Alkoholkonsum
des Landes, die Bischöfe und Hilfsorganisationen weisen immer wieder auf die Gefahren
des Alkoholismus hin.