USA: Michigans Bischöfe sind gegen „Anti-Scharia“-Gesetz
Die Bischöfe des amerikanischen Staates Michigan haben sich erneut gegen einen als
„Anti-Scharia“ bekannten Gesetzesentwurf ausgesprochen, der am Dienstag auf der Agenda
des Abgeordnetenhauses stand. Der Protest richtet sich gegen ein von den Republikanern
geplantes Gesetz, das den Ausschluss von „fremden Gesetzen, die das konstitutionelle
Recht beeinflussen können“ fordert, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Die islamische
Scharia werde in dem Text zwar nicht explizit genannt, es sei aber klar, dass das
Gesetz vor allem darauf abziele. Unterstützer des Gesetzes sollen zudem ihre Besorgnis
über den verbreiteten Gebrauch der Scharia ausgedrückt haben.
Die Katholische
Konferenz von Michigan (MCC), also die ‚politische Stimme’ der Bischöfe, hatte sich
schon im Mai gegen das Gesetz ausgesprochen und dies nun bekräftigt. Die Bischöfe
befürchten, dass Gesetz könne das geltende Kirchenrecht beeinflussen: „Jeglicher Schritt,
der das interne Leben der katholischen Kirche beeinflussen kann, wird von uns als
Angriff auf die Religionsfreiheit gesehen und muss dementsprechend verhindert werden“,
so der Vorsitzende des MCC, Paul Long.
Auch andere Religionsgemeinschaften
haben sich bereits gegen das Gesetz ausgesprochen. Das Abgeordnetenhaus von Michigan
wird am kommenden Donnerstag erneut über das Gesetz beraten.