D: Sterbehilfe-Gesetzentwurf ist eine „Scheinlösung“
Die neue stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner wendet sich in scharfer
Form gegen den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zum Verbot der Sterbehilfe. Die
Vorlage von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sei eine „Scheinlösung“,
da sie vorgebe etwas zu verbieten, in Wahrheit aber die nicht gewerbsmäßige Beihilfe
zum Suizid erst „salonfähig“ mache. Dies sagte Klöckner der Tageszeitung „Die Welt“
(Mittwochsausgabe). Das Gesetz bedeute einen „Abschied von der Humanität“. Am Mittwoch
berät der Rechtsausschuss des Bundestages mit Fachleuten den Vorschlag.
Klöckner,
die auch CDU-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz ist, rief die CDU/CSU-Bundestagsfraktion
dazu auf, das Gesetz noch im laufenden Verfahren zu stoppen. Der Bundestag hat den
Entwurf bereits in Erster Lesung beraten. Auch das Verfahren sei unangemessen, so
Klöckner. Innerhalb von nur zwei Monaten solle das Gesetz durch das Parlament „gejagt“
werden. Dem müsse die Fraktion notfalls mit einem eignen Gegenentwurf Einhalt gebieten.