Islamische Extremisten arbeiten daran, den Graben zwischen koptischen Christen und
der muslimischen Mehrheitsbevölkerung immer mehr zu vertiefen. Das sagt der Sprecher
der koptisch-katholischen Kirche Ägyptens, Pater Rafic Greiche. Im Gespräch mit der
Nachrichtenagentur asianews betonte er, bislang hätten weder die koptisch-orthodoxe
Kirche noch die kleineren christlichen Kirchen oder Gruppen des Landes im Streit um
Präsident Mohamed Mursi und das Verfassungsreferendum Position bezogen. Mursi hatte
die Volksabstimmung über einen hastig erarbeiteten Verfassungstext eigenmächtig auf
Mitte Dezember angesetzt. Die Gläubigen könnten ganz nach Gutdünken mit Ja oder Nein
stimmen oder sich auch der Stimme enthalten, so Greiche. Islamistische Medien würfen
den Christenführern vor, Hass auf Mursi zu schüren. Außerdem verbreiteten sie immer
wieder haltlose Gerüchte über bevorstehende Angriffe auf christliche Kirchen oder
Einrichtungen in Ägypten. Der Kirchensprecher bestätigte, dass viele Christen an den
Demonstrationen gegen den Präsidenten teilnähmen. Doch keiner von ihnen habe versucht,
sich an die Spitze der Proteste zu setzen, oder sei von seinen Kirchenführern zur
Teilnahme an den Demonstrationen ermuntert worden. (asianews 10.12.2012 sk)