Mali: Verhandlungen mit Islamisten fehlt Grundlage
In der Hauptstadt Bamako haben am Samstagmittag mehrere hundert Menschen gegen Verhandlungen
mit der radikal-islamistischen Gruppe Ansar Dine sowie mit der Befreiungsbewegung
von Azward (MNLA) demonstriert. Es gebe derzeit keinerlei Grundlage für Verhandlungen,
so die Demonstranten. Sie versammelten sich am späten Vormittag auf dem Platz der
Unabhängigkeit in der malischen Hauptstadt und forderten, den Norden des Landes so
schnell wie möglich wieder unter Kontrolle des Südens zu stellen und die Einheit des
Staatsgebietes zu gewährleisten. Gleichzeitig appellierten viele von ihnen an die
internationale Staatengemeinschaft, Mali bei diesem Vorhaben zu unterstützen. Diese
Forderung richtete sich hauptsächlich an die Vereinten Nationen und dessen Generalsekretär
Ban Ki-moon. Vergangene Woche hatte er der Afrikanischen Union einen Einsatz gegen
Terroristen empfohlen, aber auch vor den Risiken gewarnt.
In Mali war es am
22. März dieses Jahres zu einem Staatsstreich gekommen. Drei Wochen später erklärte
die MNLA den Norden des Landes für unabhängig und rief die Republik Azawad aus. Seitdem
hat sich die MNLA, die hauptsächlich von Tuareg unterstützt wird, aber aus weiten
Teilen der Region zurückziehen müssen, da diese nach und nach von islamistischen Gruppierungen
eingenommen wurden.