Der chilenische Menschrechtler Cristian Precht darf fünf Jahre lang nicht als Priester
tätig sein. Das hat der Erzbischof von Santiago, Ricardo Ezzati Andrello, nun beschlossen.
Gegen Precht läuft seit zwei Jahren eine Untersuchung wegen Missbrauchsvorwürfen.
Ein vatikanisches Gutachten besagte, dass die Vorwürfe „mit größter Wahrscheinlichkeit“
zutreffen. Ihm wird vorgeworfen, er habe in den 1980er Jahren Minderjährige sexuell
missbraucht. Precht genießt in seinem Heimatland Chile wegen seines Einsatzes für
die Menschenrechte während der Militärdiktatur große Sympathien. Nach der Diktatur
arbeitete der in Santiago geborene Geistliche unter anderem als Kommentator für das
chilenische Radio und verschiedene Printmedien. Precht hat die Vorwürfe bislang stets
bestritten.