Schweiz: Bischöfe im Dialog mit Pfarrei-Initiative
Seelsorge und Lehramt
gehören zusammen. Mit dieser Aussage nimmt die Schweizer Bischofskonferenz offiziell
Stellung zur sogenannten Pfarrei-Initiative. Am vergangenen 26. November waren die
Bischöfe Felix Gmür von Basel, Vitus Huonder von Chur und Markus Büchel von St. Gallen
mit einigen Unterzeichnern der Initiative zusammengetroffen, bei der Vollversammlung
der Bischofskonferenz berichteten sie nun darüber.
Bei diesem Treffen hätten
die Bischöfe den Initiatoren dargelegt, wieso sie die „Selbstverständlichkeiten“,
die der Text der Pfarrei-Initiative nennt, so nicht annehmen könnten, heißt es in
der Pressemitteilung der Bischofskonferenz von diesem Donnerstag. Die Schweizer Bischöfe
nähmen aber die Schwierigkeiten und Fragen der Unterzeichner „sehr ernst“. Entscheidend
sei die Einheit mit dem Bischof und dem Papst, so die Pressemitteilung der Bischöfe.
Wörtlich heißt es: „Eine Seelsorgepraxis, die im Widerspruch zum kirchlichen Lehramt
und den Weisungen der Bischöfe steht, führt in eine Sackgasse“.
Initiative
„Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ Bei der Vollversammlung im Kloster
Fischingen im Nordschweizer Kanton Thurgau ging es auch um die Volksinitiative „Abtreibungsfinanzierung
ist Privatsache“. Positiv werteten die Bischöfe, dass diese politische Initiative
gegen die „institutionalisierte Normalität der Abtreibung“ antritt. Es genüge jedoch
nicht die Diskussion der Finanzierungsweise auf eine pro oder kontra Abtreibungsdebatte
zu reduzieren, so die Bischöfe. Vielmehr gehe es darum, dass es in der Abtreibungsfrage
zu einer Wende komme. Abtreibung dürfe keine Option mehr sein, vielmehr solle Frauen
geholfen werden, die durch eine Schwangerschaft in Not geraten.
Ökumenisches
Treffen und Synode Die Schweizer Bischöfe haben im Rahmen ihrer Versammlung
auch den Präsidenten des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Pfarrer
Gottfried Locher, getroffen. Weiters war auch die jüngste Bischofssynode im Vatikan
eines der Gesprächsthemen. Der Basler Bischof Felix Gmür, der die Schweizer Bischöfe
an der Synode vertrat, hatte bei der Versammlung in Rom im Oktober vorgeschlagen,
dass die Kirche für die Evangelisierung sich vermehrt auf die Laien stützen solle.