2012-12-06 11:39:35

Philippinen: Kirche ruft zur Hilfe für Wirbelsturmopfer auf


RealAudioMP3 Die katholische Kirche der Philippinen hat zu Hilfen für die Opfer des Wirbelsturms Bopha aufgerufen. Allein in den beiden Diözesen Tandag und Surigao an der nordöstlichen Küste Mindanaos seien 30.000 Menschen vor dem Taifun geflohen. Starke Winde und Schlammlawinen, die auch Menschen unter sich begraben – über die verheerenden Ausmaße der Naturkatastrophe berichtet im Interview mit dem Kölner Domradio der Leiter der missio-Auslandsabteilung, Frank Kraus.

„Durch den starken Wind fliegen die Dächer weg, in den ländlichen Gebieten fallen die Häuser ganz in sich zusammen. Dann kommt noch der Regen hinzu – durch die Abholzung kommt es zu immer mehr Schlammlawinen, die Region ist ja recht gebirgig. Durch die Übersättigung des Bodens mit Wasser entstehen solche Lawinen, die sowohl Straßen verstopfen, aber auch Menschen verschütten.“

Über 200 Tote hat der Sturm bislang gefordert. Die Menschen in den 35 Evakuierungszentren bräuchten dringend Nahrungsmittel, Trinkwasser und Kleidung, gab die Diözese Tandag laut einer Erklärung der Philippinischen Bischofskonferenz von Mittwoch bekannt. Mit ersten Hilfslieferungen seien bereits einige Tausend Menschen mit dem Nötigsten versorgt worden. Auch die Diözesen Surigao sowie Mati in der Provinz Davao Oriental riefen zu Spenden für die Taifunopfer auf. Kraus erinnert daran, dass es langfristige Hilfe braucht, um den Menschen nach dem Sturm wieder auf die Beine zu helfen:

„Wenn der Sturm vorbei ist, bleibt erst einmal das Wasser, es bleiben die verschütteten Straßen und die eventuell verschütteten Häuser, und es wird erhebliche Ernteausfälle geben. Die Kunst liegt jetzt darin, auch in Zukunft daran zu erinnern, dass diesen Menschen auch noch in ein Paar Monaten geholfen werden muss, auch wenn die gröbste Infrastruktur dann wieder hergestellt ist. Sie leben ja hauptsächlich von der Landwirtschaft und müssen wieder in den normalen Ernterhythmus reinkommen, mit normalen, erfolgreichen Ernten.“

missio setzt in der Region auf die Nachbarschaftshilfe, und zwar religionsübergreifend. Diese erreiche oft wirksamer und schneller die Betroffenen als die staatlichen Hilfen, so Kraus. Beim philippinischen Staat sieht der Leiter der missio-Auslandsabteilung in punkto Katastrophenschutz vor allem Verbesserungsbedarf, was die Wasserevakuierung betrifft.

(domradio/kna 06.12.2012 pr)








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