Philippinen: Kirche ruft zur Hilfe für Wirbelsturmopfer auf
Die katholische Kirche
der Philippinen hat zu Hilfen für die Opfer des Wirbelsturms Bopha aufgerufen. Allein
in den beiden Diözesen Tandag und Surigao an der nordöstlichen Küste Mindanaos seien
30.000 Menschen vor dem Taifun geflohen. Starke Winde und Schlammlawinen, die auch
Menschen unter sich begraben – über die verheerenden Ausmaße der Naturkatastrophe
berichtet im Interview mit dem Kölner Domradio der Leiter der missio-Auslandsabteilung,
Frank Kraus.
„Durch den starken Wind fliegen die Dächer weg, in den ländlichen
Gebieten fallen die Häuser ganz in sich zusammen. Dann kommt noch der Regen hinzu
– durch die Abholzung kommt es zu immer mehr Schlammlawinen, die Region ist ja recht
gebirgig. Durch die Übersättigung des Bodens mit Wasser entstehen solche Lawinen,
die sowohl Straßen verstopfen, aber auch Menschen verschütten.“
Über 200
Tote hat der Sturm bislang gefordert. Die Menschen in den 35 Evakuierungszentren bräuchten
dringend Nahrungsmittel, Trinkwasser und Kleidung, gab die Diözese Tandag laut einer
Erklärung der Philippinischen Bischofskonferenz von Mittwoch bekannt. Mit ersten Hilfslieferungen
seien bereits einige Tausend Menschen mit dem Nötigsten versorgt worden. Auch die
Diözesen Surigao sowie Mati in der Provinz Davao Oriental riefen zu Spenden für die
Taifunopfer auf. Kraus erinnert daran, dass es langfristige Hilfe braucht, um den
Menschen nach dem Sturm wieder auf die Beine zu helfen:
„Wenn der Sturm
vorbei ist, bleibt erst einmal das Wasser, es bleiben die verschütteten Straßen und
die eventuell verschütteten Häuser, und es wird erhebliche Ernteausfälle geben. Die
Kunst liegt jetzt darin, auch in Zukunft daran zu erinnern, dass diesen Menschen auch
noch in ein Paar Monaten geholfen werden muss, auch wenn die gröbste Infrastruktur
dann wieder hergestellt ist. Sie leben ja hauptsächlich von der Landwirtschaft und
müssen wieder in den normalen Ernterhythmus reinkommen, mit normalen, erfolgreichen
Ernten.“
missio setzt in der Region auf die Nachbarschaftshilfe, und zwar
religionsübergreifend. Diese erreiche oft wirksamer und schneller die Betroffenen
als die staatlichen Hilfen, so Kraus. Beim philippinischen Staat sieht der Leiter
der missio-Auslandsabteilung in punkto Katastrophenschutz vor allem Verbesserungsbedarf,
was die Wasserevakuierung betrifft.