2012-12-02 12:43:26

Angelus: „Warten auf Gott mit Nüchternheit und Gebet“


RealAudioMP3 Mit dem ersten Adventsonntag beginnt offiziell das neue Kirchenjahr. Daran erinnerte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. Der Advent sei eine Zeit der Erwartung und zwar auf das Kommen des Herrn. Das neue Kirchenjahr werde vor allem durch das „Jahr des Glaubens“ geprägt sein, fügte er an.

„Advent bedeutet „Kommen“ oder „Gegenwart“. In der Welt der Antike bezeichnete es den Besuch des Königs oder des Kaisers. In der christlichen Sprache bezieht es sich auf das Kommen Gottes, auf seine Gegenwart in der Welt: ein Geheimnis, das ganz den Kosmos und die Geschichte umfasst. Dieses Ereignis ist durch zwei Höhepunkte ausgezeichnet: durch das erste und das zweite Kommen Christi. Das erste Kommen besteht in der Menschwerdung, das zweite in der glorreichen Wiederkunft am Ende der Zeiten.“

Es seien aber zwei zeitlich voneinander getrennte Momente, auch wenn sie sich in der Tiefe berühren, so der Papst weiter.

„Das liegt daran, dass Jesus mit seinem Tod und mit seiner Auferstehung diese Verwandlung des Menschen und des Kosmos bereits verwirklicht hat, die das Endziel der Schöpfung ist. Dieser Heilsplan Gottes erfordert ständig die freie Anhängerschaft und Mitarbeit des Menschen. Die Kirche als Verlobte, als verheißene Braut des gekreuzigten und auferstandenen Lammes Gottes, lebt im Gedenken des Herrn und in der Erwartung seiner Wiederkunft.“

Weiter ging er auf die Lesungen an diesem Sonntag ein. Darin seien auch konkrete Richtlinien für alle Gläubigen aufgezählt. Diese seien wichtig, um für das Kommen des Herrn bereit zu sein.

„Dazu gehören: Nüchternheit und Gebet sowie beständiges Wachsen in der Liebe. Inmitten der Wirrnisse der Welt oder in den Wüsten der Gleichgültigkeit und des Materialismus empfangen die Christen von Gott des Heil und bezeugen es mit einer anderen Lebensart, wie eine Stadt, die auf einem Berg steht. Die Gemeinschaft der Glaubenden ist Zeichen der Liebe Gottes, seiner Gerechtigkeit, die in der Geschichte gegenwärtig, jedoch noch nicht voll verwirklicht ist. Daher ist sie immer zu erwarten, zu erflehen, geduldig und mutig zu suchen.“

Beim Gruß an die deutschsprachigen Pilger und Besucher sagte der Papst:

„Mit dem ersten Advent treten wir aufs neue ein in die Zeit der Erwartung und der Vorbereitung auf die Ankunft Christi. Als Christen sind wir adventliche Menschen: Unser Leben muß ausgerichtet sein auf das Kommen des Herrn hin. In diesem Jahr des Glaubens wollen wir uns im Advent mit neuer Kraft darum mühen, Christus entgegenzugehen, ihm unser Herz zu öffnen, damit er in uns wohnen kann, und mit Taten der Liebe seine Wiederkunft zu bereiten. Der Herr erfülle euch allezeit mit seiner lebendigen Gegenwart.“

(rv 02.12.2012 mg)







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