2012-11-30 14:20:20

Indonesien: Mehr Schutz für traditionelle Religionen


Die traditionellen Religionen der indigenen Völker Indonesiens sollen gesetzlich geschützt werden. Dies haben die rund 700 Delegierten von 300 indigenen Völkern des südostasiatischen Inselstaates auf einem Kongress in der Stadt Surabaya auf Ost-Java von der indonesischen Regierung gefordert. Solange das Parlament in Jakarta noch kein Gesetz zum Schutz von Animisten verabschiedet habe, solle die Religionszugehörigkeit in den Personalausweisen nicht mehr angegeben werden, um Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen zu vermeiden. Der im indonesischen Kultur- und Bildungsministerium für Fragen des traditionellen Glaubens zuständige Abteilungsleiter hat in Surabaya bereits Entgegenkommen signalisiert. Das Ministerium will dem Parlament entsprechende Gesetzesinitiativen vorschlagen und dafür alle Religionsgemeinschaften um Unterstützung bitten.

In dem mehrheitlich muslimischen Staat sind bislang nur der Islam, das Christentum, der Buddhismus, der Hinduismus und der Konfuzianismus offiziell anerkannt. Trotzdem klagen Christen und muslimische Ahmadiyya über massive Eingriffe in ihre Glaubensfreiheit durch die Behörden sowie über zunehmende Übergriffe radikal islamischer Bewegungen. In Indonesien leben mindestens 45 Millionen Angehörige indigener Völker. Viele von ihnen sind Christen und stellen wie unter den Papua-Völkern auch Pastoren und führende Vertreter der lokalen christlichen Kirchen.

(pm 30.11.2012 sk)







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