Ägypten: Wegen Mohammed-Schmähfilm zum Tod verurteilt
Ein Gericht in Kairo hat am Mittwoch sieben im Ausland lebende koptische Christen
wegen Beleidigung des Islam zu Tode verurteilt. Den Verurteilten wird zur Last gelegt,
an der Produktion des islamfeindlichen Films „Unschuld der Muslime“ mitgewirkt zu
haben. Das teilte der Sprecher der Kairoer Staatsanwaltschaft, Adel Al-Saeed, laut
CNN mit. Durch die Beteiligung an der Produktion und der Verbreitung des Films hätten
sich die Verurteilten der Beleidigung des Islam und des Propheten Mohammed schuldig
gemacht, zitieren ägyptische Medien aus der Urteilsbegründung. Alle Verurteilten,
darunter auch der Produzent des Films, wurden in Abwesenheit verurteilt. Unter ihnen
ist den Angaben zufolge auch der in Kalifornien lebende Nakoula Basseley Nakoula,
der als Hauptverantwortlicher für das Video gilt. Vertreter der koptisch-orthodoxen
Kirche bezeichneten das Urteil als hart. Sie betonten aber zugleich, dass die Kirche
jede Beleidigung von Religion ablehne. Der im September bei YouTube veröffentlichte
Film hatte in weiten Teilen der muslimischen Welt Demonstrationen und gewaltsame Übergriffe
auf US-Einrichtungen und westliche Botschaften ausgelöst; mehrere Menschen starben.
In Ägypten waren damals mehrere Personen wegen der Verbreitung des Films verhaftet
worden.