2012-11-27 11:23:35

Österreich: Ansprache von Kardinal Tauran bei der Eröffnung des Dialogzentrums


Ansprache S.E. Kard. Jean-Louis Tauran bei der Eröffnungszeremonie des KAICIID Wiener Hofburg, Österreich – 26. November 2012

Herr Präsident,

es ist mir eine Ehre, dieser Versammlung die Grüße von seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. zu überbringen, zusammen mit seinen besten Wünschen im Gebet für den Erfolg dieses Dialogzentrums.

Meine Damen und Herren,
viele beobachten uns. Jeder erhofft sich von dieser Initiative von König Abdullah, welche von den Regierungen Österreichs und Spaniens unterstützt wird und an der der Heilige Stuhl als Beobachter mitwirkt, Ehrlichkeit, Weitblick und Glaubwürdigkeit.

Das Zentrum stellt eine weitere Gelegenheit zu offenem Dialog über viele Themen dar, darunter diejenigen, die mit den grundlegenden Menschenrechten zu tun haben, besonders mit der Religionsfreiheit in all ihren Formen, für jeden, für jede Gemeinschaft, überall. Hier werden Sie verstehen, dass der Heilige Stuhl vor allem seine Aufmerksamkeit auf das Schicksel der christlichen Gemeinschaften in Ländern richtet, in denen diese Freiheit nicht angemessen garantiert ist. Unsere Aufmerksamkeit wird gerichtet sein auf Informationen, neue Initiativen, Erwartungen und vielleicht auch Fälle des Scheiterns. Es wird dann die Aufgabe des Zentrums sein – und wenn möglich in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen – sie auf ihre Authentizität zu prüfen und konsequent zu reagieren, damit unsere Zeitgenossen nicht ohne das Licht und die Angebote auskommen müssen, die Religion für das Glück jedes Menschen bietet.

Gläubige sollten alles unternehmen und unterstützen, was die menschliche Person in ihren materiellen, moralischen und religiösen Aspirationen fördert. Darum braucht es drei Haltungen:

- Respekt des anderen in seinem Anderssein;
- Gegenseitiges objektives Wissen um die religiösen Traditionen und Kulturen des jeweils anderen; vor allem durch Bildung
- Zusammenarbeit, damit unsere Pilgerfahrt zur Wahrheit und Klarheit vonstatten gehen kann.

Meine Überlegungen schließend und Papst Benedikt XVI. zitierend möchte ich Sie der Kooperation der Katholischen Kirche versichern: „Durch ihre Anwesenheit, ihr Gebet und ihre verschiedenen Werke der Barmherzigkeit, besonders im Bildungs- und Gesundheitsbereich, möchte sie das Beste, was sie hat, anbieten. Sie will dem Notleidenden und dem Gottsuchenden ihre Nähe erweisen.“ (Benedikt XVI., Apostolische Reise nach Benin, Willkommenszeremonie, 18. November 2011).
In diesem Geist von Geschwisterlichkeit und Freundschaft sollten wir uns an die Arbeit machen. Danke.








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